
Donnerstag, 3. April 2008
Reisevorbereitungen

Puerto Lopez und Rueckfahrt nach Quito
Galapagos
Unser anschliessender Flug war richtig gut und es gab sogar war zu essen (ein Glueck, da wir noch nicht gefruechtstueckt hatten). Auf Galapagos angekommen mussten wir dann erst unsere 100 Dollar Parkgebuehr zahlen und anschliessend noch mal durch die Quarantaene – dabei wurde mir eine Orange abgenommen, die wir mitgenommen hatten (die Mango durften wir schon in Guayaquil abgeben). Damit soll vermutlich verhindert werden, dass irgendwelche Insekten auf die Insel eingeschleppt werden, die das dortige Oekosystem durcheinander bringen koennten. Im Flugzeug war sogar schon das Handgepaeck mit Insektenvernichtungsmittel eingenebelt worden, um keine unerwuenschten Mitreisenden einzuschleppen.
Nach den Kontrollen mussten wir dann relativ lange auf unser Gepaeck warten. Mit diesem ging es dann im Bus zunaechst zu einer kleinen Faehre, mit der wir von der Isla Baltra auf Santa Cruz uebergesetzt haben. Von dort ging es wieder mit dem Bus nach Puerto Ayora weiter, wo wir uns eine Unterkunft gesucht haben und eiskalt von der kraeftigen Preissteigerung seit Veroeffentlichung der Reisefuehrer erwischt wurden.
Nach einem Mittagessen ging es dann in bruetender Hitze zur Tortuga Bay, wo wir uns eine verdiente Abfrischung in absolut klarem Wasser abgeholt haben. Auf dem Weg dorthin haben wir jede Menge Geckos und bunte Wuermer entdeckt. Ausserdem durften wir grosse Kakteen bestaunen. Am Strand angekommen sind wir dann auf Pelikane und Landleguane gestossen. Beim anschliessenden Entspannen am Strand wurde ich dann fast von einer kleinen Krabbe in die grosse Zehe gezwickt. Die hat sich dann allerdings verzogen als sie gemerkt hat, dass ihre Beute (wieder) wach war. :-)
Gegen 5 Uhr haben wir uns dann auf den Rueckweg gemacht und sind etwas essen gegangen. Zum Nachtisch gab es dann superleckeres Taxoeis und haben etwas am Hafen gesessen. Dort folgte gleich die naechste Ueberraschung – ein kleiner Seeloewe gesellte sich zu uns und hat schon fast kleine Kunststuecke vorgefuehrt. Schon am ersten Tag so viel von der Tierwelt mitzubekommen war toll und wir hatten beide nicht damit gerechnet. Die negative Seite war allerdings, dass es nicht nur nette Tiere gab, sondern auch verdammt viele Muecken – und ratet mal, wen die am laufenden Band gestochen haben. :-(
Am naechsten Tag haben wir endlich mal etwas anderes fruehstuecken koennen. Hatten uns am Tag zuvor Cornflakes und Milch gekauft und die nun auf der Dachterrasse mit Blick auf den Hafen verdrueckt. Danach haben wir unseren Umzug in eine guenstigere und schoenere Unterkunft organisiert und unseren Rueckflug bestaetigt. Von dort aus haben wir uns dann auf den Weg zur Charles Darwin Forschungsstation gemacht. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem Stand vorbeigekommen, wo ein Mann frischen Fisch zubereitet hat. Die einheimischen Pelikane waren sich dieses Umstandes auch bewusst und standen folglich hinter dem Mann (an) und haben gehofft, dass ein Brocken fuer sie abfaellt oder er eine Sekunde nicht richtig aufpasst. Diesen Gefallen hat er ihnen (und uns) auch getan und sich kurz umgedreht um mit Kunden zu reden. Hinter seinem Ruecken sind die Pelikane dann alle mit einen Schlag auf den dort liegenden Fisch los und haben sich um das beste Stueck gestritten. :-)
Bei der Charles Darwin Station angekommen haben wir dann die Riesenschildkroeten gesehen, denen Galapagos den Namen zu verdanken hat. Ich kann kaum beschreiben was mir in dem Moment alles durch den Kopf ging. Die Tiere waren unglaublich gross und imposant – kurzum gesagt einfach toll. Ich bin supergluecklich, dass ich die Chance hatte diese Tiere zu sehen (damit ist ein kleiner Traum in Erfuellung gegangen). Danach sind wir bei den Babyschildkroeten vorbeigekommen, die total suess waren, aber auch mal so gross werden sollen (kann man sich kaum vorstellen).
Nach unserem Rundgang sind wir dann zu einem kleinen Strand, wo wir uns wieder etwas abgekuehlt haben. Dort haben wir superviele Krabben entdeckt, die es sich auf den Steinen gemuetlich gemacht haben. Nach ca. 1-2 Stunden haben wir uns wieder auf dem Rueckweg gemacht, da uns der Hunger rief. Den Nachmittag haben wir dann vor allem damit verbracht alle moeglichen Touranbieter abzuklappern und das beste Angebot zu finden. Leider waren die Touren viel teurer als erwartet, so dass wir uns entschieden haben nur eine grosse und eine kleines Tour mitzumachen.
Am Mittwoch wollten wir einen Ausflug zu einem grossen Lavatunnel auf der Insel machen. Fuer diesen Zweck sind wir nach dem Fruehstueck zunaechst in die Touristeninfo, um uns zu erkundigen wann die Busse fahren. Wir hatten beide den Eindruck, dass die Frau nicht so richtig mit den Infos rausruecken wollte und uns eher dazu bringen wollte eine Tour fuer 25 Dollar pro Person mitzumachen. Das wollten wir aber partout nicht und sind wie geplant auf eigene Faust losgezogen.
Mit einer Camioneta sind wir folglich bis zu den Lavatunneln gefahren und haben uns dort dann mit Taschenlampe durchgeschlagen. Ohne diese waeren wir auch wirklich aufgeschmissen gewesen, denn der Tunnel war wirklich pechschwarz. Selbst mit Taschenlampe war es schon verdammt unheimlich. Mir hat es besonders zu schaffen gemacht, dass man zwar gesehen hat, was vor einem liegt, aber nicht was hinter einem liegt. Wir dachten beide, dass wir eigentlich keine Angst im Dunkeln haetten, aber wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass wir ohne die andere wieder umgedreht waeren. 800 m im Stockfinsteren sind dann doch zu viel des Guten. ;-) Das hat man nun davon, dass man zu viele Horrorfilme und Buecher in seinem Leben gesehen bzw. gelesen hat und ueber eine ausserordentlich rege Phantasie verfuegt. Gegen Ende hin sind die Sorgen vor was auch immer im Dunkeln allerdings der reelen Gefahr von einem Stein erschlagen zu werden gewichen. Von denen lagen naemlich verdammt viele herum, die im Laufe der Jahre von der Decke gestuerzt waren und auch beachtliche Groessen erreichten. Der Zustand der Decke sorgte auch nicht gerade dafuer, dass meine Angst etwas gemindert wurde – eher im Gegenteil. Ich war folglich froh als wir wieder draussen waren. :-)
Wieder im Freien sind wir nach Bellavista zurueckgelaufen und etwas in die Richtung eines Berges spaziert. Da es allerdings unertraeglich heiss war, sind wir nach etwa 1km wieder zurueck und mit einem kleinen offenen Bus nach Puerto Ayora zurueckgefahren, wo wir etwas zu essen gesucht haben. Danach ging es mit dem Wassertaxi zum Angermeyer Point von wo aus wir zu einer kleinen Grotte gelaufen sind. Dort konnte man herrlich baden und schnorcheln, wenn man eine Schnorchelausruestung besitzt (wir nicht). Uns war es dort aber zu ueberladen, so dass wir nicht lange im Wasser waren. Stattdessen haben wir lieber den Kindern zugeschaut, die sich mit nicht nachwollenlassender Begeisterung ein uns andere Mal von den Felswaendern der Grotte ins kuehle Nass gestuerzt haben (die ganz Kuehnen haben sich das aus ca. 10 Metern Hoehe getraut).
Nach geraumer Zeit haben wir uns dann auf den Rueckweg gemacht, wobei wir einen kleinen Zwischenstop an einem Strand eingelegt haben und uns noch mal in die Fluten gestuerzt haben. Anschliessend ging es mit dem Wassertaxi wieder zurueck und wir haben etwas zum Abendessen gesucht. Dabei wurden wir allerdings von einem Stromausfall gebremst, der die gesamte Insel fuer ca. 2 Stunden erfasste. Da hier aber ueberwiegend mit Gas gekocht wird, haben wir doch etwas essen koennen und haben uns anschliessend im Stockdunkeln unseren Weg zum Hotel gesucht. Gerade als wir es uns mit Wein, Kerzen und Karten gemuetlich gemacht hatten, war der Strom wieder zurueck und folglich ging unser Ventilator wieder. Unsere Schokolade hatte leider den Geist aufgegeben und den Aggregatzustand von fest auf fluessig gewechselt, aber Not macht ja bekanntermassen erfinderisch und so durfte unsere Schokolade dann den restlichen Abend vor dem Ventilator abhaengen (im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen). :-D
Am Donnerstag haben wir dann eine kleine Bootstour mitgemacht. Mit Schnorchel und Taucherbrille ging es auf hohe See. Die Tour stellte sich gleich zu Beginn als voller Erfolg heraus. So hatten wir das Glueck gleich auf den ersten paar Metern mehrere Seeloewen und meine heissersehnten Blaufusstoelpel zu sehen (die Voegel sind wirklich zum Schiessen mit ihren blauen Fuessen). Danach ging es mit dem Boot zu einer kleinen Insel, die von mehreren Seeloewen bevoelkert wird und sich dort in der Sonne geraekelt haben. Eigentlich sollten wir dort schnorcheln gehen, aber da das Meer viel zu unruhig war, wurde das Schnorcheln auf etwas spaeter verschoben.
Nachdem wir die Tiere ausreichend bestaunt hatten, ging es wieder Richtung Insel, wo wir dann auch schnorcheln duften. Die Fischwelt gab leider nicht so viel her, aber es war eine gute Moeglichkeit gewesen uns schon mal auf das Schnorcheln am Samstag einzustellen und zu ueben.
Bei unserer anschliessenden Weiterfahrt haben wir dann einen Meeresleguan, mehrere Mantarochen und eine Meeresschildkroete gesehen. Unsere darauffolgende Wanderung fuehrte uns ungluecklicherweise zu der gleichen Grotte des Vortages, aber immerhin hatten wir diesmal eine Schnorchelausruestung dabei, so dass wir die unterseeische Landschaft und die grossen Fische bestaunen konnten. Danach ging es wieder zurueck zum Hafen.
Nachmittags waren wir dann etwas shoppen, haben unseren Rueckflug umgebucht, Schokolade getrunken und den dazu passenden Kuchen gegessen und eine weitere Lagune besucht. Abends haben wir uns dann leckere Encocados (in unserem Fall Garnelen in Kokosnusssosse) munden lassen – superlecker!
Am Freitag stand uns dann ein sehr sportliches Programm bevor. Wir haben uns Fahrraeder ausgeliehen, um eine kleine Tour zu machen (schon das zweite Mal seitdem ich in Ecuador bin!). Mit unseren Raedern sind wir dann allerdings zunaechst im Bus bis Santa Rosa gefahren (zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass es ca. 20km fast nur bergauf ging). Dort haben wir uns nach anfaenglichen Unsicherheiten auf den Weg zum Schildkroetenreservat gemacht, wo man die grossen Galapagosschildkroeten in freier Wildbahn erleben kann. Dazu ging es zunaechst ca. 3,5km nur bergab (allerdings auf einer kleinen Schotterpiste, so dass sich das Bremsen als schwierig gestalten sollte). An einer kleinen Gabelung haben wir uns dann fuer den linken Weg entschieden und sind diesem fuer ca. 1km gefolgt, bis der Weg dann so schlecht wurde, dass wir uns entschieden haben wieder umzukehren. Auf dem gesamten Weg hatten wir das Glueck auf 4 Schildkroeten zu treffen (darunter eine ganz grosse und "Morla" – siehe Bild). Es war ziemlich beeindruckend die in freier Wildbahn zu erleben, aber wir haben uns dann doch nach einiger Zeit losreissen koennen. Das war mir insofern ganz recht, da wir auf dem Hinweg einen Gedenktafel entdeckt hatten, die einem jungen Israeli gewidmet gewesen war, der in dem Reservat verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Der darauffolgende Rueckweg war superanstrengend, da er fast nur bergauf ging und in der Mittagshitze stattfand. Ich habe nach ca. 200m kapituliert und mir gedacht, wer sein Rad liebt, der schiebt (auch fuer 3km). Im Dorf angekommen ging es dann aber fast 20km nur bergab und mir folglich sehr gut. Auf unserem Weg Richtung Puerto Ayora sind wir, wie wir beide glauben, an einem Maultier vorbeigekommen, dass ein sehr merkwuerdiges Verhalten an den Tag legte. Zunaechst einmal haben wir von weiten echt geraetselt, ob es sich um einen Menschen oder um ein Pferd handelt (das Tier lief total komisch und man sah nur zwei Beine – nur damit das jetzt nicht ganz so bescheuert klingt). Als wir dann nah genug dran waren und es als Tier identifiziert hatten, ist das Vieh stehengeblieben und hat sich nach uns umgedreht um zu gucken wer dort kommt und was wir machen(war schon fast ein menschliches Verhalten). Dabei haben wir festgestellt, dass es zwar gewisse Aehnlichkeit mit einem Pferd und Esel hat, aber weder das eine noch das andere ist. Folglich haben wir uns auf Maultier geeinigt. Da ich ja keine Angst vor Tieren wie Ponys, Eseln oder Maultieren habe, bin ich ganz munter dran vorbeigefahren, waehrend Anna-Lena einen grossen Bogen drum gemacht hat (eine gewissen andere Person haette das sicherlich auch getan). :-P
Die letzten paar Meter auf dem Rad waren dann allerdings eine ziemlich Qual, da ich schon nicht mehr wusste wie ich sitzen sollte ohne dass mir der Hintern wehtut. Das Resultat des Ausfluges waren dann: Sonnenbrand auf dem Handruecken, ein schmerzendes Hinterteil und ein Bluterguss an der Innenseite der Oberschenkel (ich frag mich ehrlich wie bloed man sich eigentlich beim Radfahren anstellen kann). :-D
Nach Mittagessen und verdienter Verschnaufpause ging es dann noch einmal zur Tortuga Bay – diesmal allerdings mit Kamera. Um 17 Uhr wurden wir dann vom Parkwaechter aufgescheucht und haben uns auf den Rueckweg durch den Kakteenwald gemacht, wo wir unglaublich viele Leguane gesehen haben.
An unserem letzten Tag stand unser Tagesausflug zur Isla Bartolomé auf dem Programm. Dazu mussten wir allerdings verdammt frueh aufstehen, da wir um 5 Uhr abgeholt werden sollten. Der Bus war sogar halbwegs puenktlich und nachdem sich dann auch der letzte Tourgast gegen 5:40 zu uns bequemt hatte, ging es mit dem Bus Richtung Abfahrtshafen. Auf dem Boot (weiss nicht, ob man das in der Groesse schon Schiff nennen kann) gab es dann erst mal Fruehstueck.
Bei der Fahrt zu der Insel hatten wir verdammt viel Glueck. Wir haben gleich bei der ersten Insel etliche Seeloewen im Wasser gesehen. Auf unserer weiteren Strecke sind wir dann auf zwei Haie gestossen, von denen einer schnurrstracks auf das Boot zugehalten und erst im letzten Moment abgedreht hat (hatte zu dem Zeitpunkt leider noch nicht meine Kamera draussen). Etwas spaeter hat sich dann eine Gruppe von Delphinen zu uns gesellt, die uns fast 10 Minuten lang begleitet hat. Die haben schon fast mit dem Boot gespielt und es war ein supertolles Erlebnis diese Tiere mal so nah sehen zu duerfen.
Nach unserer Landung auf Bartolomé stand zunaechst eine kleine Wanderung zur Spitze an, von wo aus man die umliegende Landschaft und die Insel bewundern konnte. Die Insel hatte schon fast etwas Unwirkliches, da sie praktisch nur aus kleinen Straeuchern und Kakteen bestand und man unglaublich viele vulkanische Formen entdecken konnte (eigentlich kein Wunder bei einer vulkanischen Insel). Beim anschliessenden Abstieg habe ich mal wieder eine hohe Haltungsnote eingesackt, als ich auf den kleinen Steinen, die auf der Treppe lagen, ausgerutscht und auf meinem Hintern gelandet bin. Dabei habe ich mir etwas den Fuss aufgescheuert, was ja an und fuer sich nichts Schlimmes ist, aber aufgrund des darauffolgenden Tauchganges mit Haien etwas unguenstig war.
Es ging trotzdem mit dem Boot in eine naheliegende Bucht, wo wir dann schnorcheln konnten. Nachdem ich mich mehrmals bei unserem Reisefuehrer versichert hatte, dass es zwar Haie gibt, die aber alle harmlos waeren und er mich hoechstpersoenlich retten wuerde, habe ich mich dann auch ins Wasser getraut. Anna-Lena und ich haben uns ganz langsam vorgetastet, aber nachher immer weiter hinausgewagt. Dabei haben wir ganz viele Fische gesehen, die in vielen verschiedenen Farben daherkamen. Wir hatten auch das grosse Glueck eine riesengrosse Wasserschildkroete zu sehen, die direkt unter uns vorbeigeschwommen ist. Beim weiteren Schnorcheln sind wir dann noch auf einen Galapagospinguin gestossen, der winzig klein, aber total niedlich war. Direkt nach dieser Entdeckung hat sich dann ein Seeloewe zu uns ins Wasser gesellt und ist ganz dicht an uns vorbeigeschwommen. Mehr haben wir dann allerdings nicht mehr zu Gesicht bekommen. Einige der Tourteilnehmer haben einen Hai gesehen, aber uns ist das gluecklicherweise vergoennt geblieben (angesichts meiner aufgeschrammten Wunde am Bein waere ich vor lauter Schreck wahrscheinlich gestorben).
Wir haben uns dann wieder Richtung Strand vorgearbeitet, wobei ich fast auf einen Rochen drauf getreten waere, der im Sand gelegen hatte. :-) Mit einem kleinen Beiboot wurden wir dann vom Strand abgeholt und wieder auf unser Boot gebracht, wo es etwas zu Mittagessen gab (wie koennte es anders sein: Fisch! – aber ich bin ja mittlerweile so verzweifelt um Abwechslung in meinem Speiseplan bemueht, dass ich sogar Fisch und Brokkoli voruebergehend aufgenommen habe).
Anschliessend ging es mit dem Boot wieder nach Puerto Ayora zurueck, wo wir dann unsere Sachen gepackt und mal wieder bei Stromausfall zu Abend gegessen haben. Wir waren dann schliesslich noch im Kerzenschein T-Shirts kaufen, was eine interessante Erfahrung war und sich am naechsten Morgen auch als Ueberraschung herausstellen sollte. Das vermeintlich Rot stellte sich naemlich als Pink heraus und das Schwarz als Dunkelblau. :-D













Loja, Vilcabamba und Guayaquil
Normalerweise gibt es naemlich immer Strassenverkaeufer, die mit ihrem Kram in den Bus einsteigen und dies an die Fahrgaeste verkaufen. Das funktioniert natuerlich bei langen Strecken besonders gut und die Kaufbereitschaft schnellt in die Hoehe. Da wir keinen Proviant mithatten, waren wir mehr als nur kaufbereit. Unser Problem war, dass es keine Verkaeufer gab! Wir hatten uns bei der Abfahrt mit dem Gedanken getroestet, dass wir auf dem Weg nach Loja etwas im Bus kaufen koennen (normalerweise ist das Angebot riesig) – da wussten wir ja noch nicht, dass wir mitten durch die Pampa fahren und fuer mehrere Stunden an keinem Dorf vorbeikommen! Wir sind folglich fast gestorben vor Hunger und ich habe bei einem kurzen Baustellenampelstop auch folglich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und Kekse und Chips eingekauft (was anderes gab es nicht und wir hatten solchen Hunger, dass wir nicht sehr waehlerisch waren). :-)
Das letzte Stueck nach Loja war ziemlich angsteinfloessend und ich war superfroh, dass es nicht regnete. Die Strasse war naemlich nicht etwa geterrt, sondern es war eine reine Staubpiste ohne festen Belag. Folglich war es fuer den Bus etwas schwierig zu bremsen und schnell zum Stehen zu kommen. Zweimal haette es auch fast gekracht. Bei Regen haette ich die Strecke nicht fahren wollen – der Bus waere wahrscheinlich einfach geradeaus weiter gerutscht, den Abhang runtergestuerzt und im Fluss gelandet! Wir waeren auf jeden Fall die ersten gewesen, die das haetten live miterleben duerfen, wir sassen naemlich in der ersten Reihe und haben folglich jedes Manoever direkt mitbekommen. :-(
In Loja angekommen haben wir uns dann mit Alex, Julie (Daenen) und Felix (Deutscher) in ein Taxi gequetscht. Haette nicht gedacht, dass wir 5 Mann plus Taxifahrer und Gepaeck in das Auto passen, aber ich sollte eines Besseren belehrt werden. Die Fahrt war zwar alles andere als bequem, aber immerhin schnell vorbei. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, haben wir uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht, in dem man besonders gut Cuy (Meerschweinchen) essen kann. Nach langer Suche haben wir es auch gefunden und ich habe mein erstes und vermutlich auch letztes Cuy gegessen. :-) Ich kann gar nicht richtig beschreiben wie es geschmeckt hat, da ich nichts Vergleichbares kenne. Wie ihr auf dem Foto sehen koennt, hatte ich den hinteren Teil des Tieres vor mir, worueber ich sehr froh war, da ich es furchtbar finde, wenn mich mein Essen anguckt (das erklaert vielleicht auch meine Abneigung gegen Fisch). Cuy sieht uebrigens auf dem Grill und bei Verkaufsstaenden aus wie eine etwas zu gross gewordene Ratte – also eine wahre Schoenheit. :-D Es hat zwar ganz gut geschmeckt (war allerdings auch nicht viel dran) und die Haut ist auch in diesem Fall das Beste an dem Tier gewesen, aber es ist mir doch etwas schwerer gefallen, die so zu geniessen, wie ich das bei Huehnchen tue. Fazit: Ich wuerde es zwar nochmal essen, aber nicht nochmal bestellen.
Als Nachtisch gab es dann mal wieder Eis und danach sind wir mit Alex und Julie noch in eine Bar gegangen, wo uns die beiden Cuarenta (ein Kartenspiel, das hier jeder in Ecuador kennt) beigebracht haben.
Am naechsten Tag sollte es gegen Mittag nach Vilcabamba weiter gehen. Doch vorher haben wir noch einen Ort zum Fruehstuecken gesucht und uns dann Loja etwas angesehen. Leider hatten wir keine Zeit mehr fuer die Parks. Die sollen Loja naemlich von anderen Staedten unterscheiden und wirklich sehr schoen sein.
Beim Busbahnhof angekommen haben wir uns gluecklicherweise ueber die vermeintlichen Verbindungen am naechsten Tag nach Zaruma erkundigt. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass am naechsten Tag Feiertag (Karfreitag) sei (hatten wir schon ganz vergessen, da wir nicht in Osterstimmung waren und es hier auch keine Ostereier oder aehnliches zu kaufen gibt) und folglich kein einziger Bus fahren wuerde. Wir standen also zunaechst etwas ratlos herum und haben uns dann darauf geeinigt, dass wir dann halt zwei Tage in Vilcabamba verbringen werden und Zaruma wohl oder uebel auslassen muessen.
Nach Vilcabamba ging es dann mit einem kleinen Bus nach Vilcabamba, bei dem unser Gepaeck Frischluft schnuppern durfte, da es oben auf dem Dach mitfuhr. In Vilcabamba stand uns dann die schwierige Aufgabe bevor eine Unterkunft zu finden. Uns wurde in drei Hotels mitgeteilt, dass keine Zimmer mehr frei seien bis wir dann schliesslich ein sehr suesses kleines Hotel mit einem versteckten Garten im Inneren gefunden haben (hiess folglich auch jardín escondido), wo noch Zimmer frei waren.
Den restlichen Nachmittag bzw. Abend haben wir zunaechst essend und dann wieder kartenspielend zugebracht. Vor dem Schlafengehen musste Anna-Lena dann als Kammerjaegerin taetig werden und mehrere Spinnen erledigen. :-) Ein grosses Exemplar hing leider zu weit oben an der Decke und blieb folglich am Leben. Hab die Nacht daher auch sehr unruhig zugebracht und dieses Vieh auch schon in mein Bett krabbeln sehen. Haette nur noch gefehlt, dass ich wie damals in England aus dem Bett gefallen waere. :-D
Am naechsten Tag wollten wir eigentlich die Umgebung etwas erkunden und wandern gehen um die Landschaft gebuehrend bewundern zu koennen. Dem Anliegen wurde von meiner Seite aus ein kraeftiger Strich durch die Rechnung gemacht, da ich an dem Tag von dem Leiden fast saemtlicher Reisender erfasst wurde und den ganzen Vor- und halben Nachmittag zwischen Bett und Bad pendelnd zugebracht habe.
Am spaeten Nachmittag ging es mir dann gluecklicherweise wieder etwas besser und wir konnten zumindest noch etwas spazieren gehen. Im Hotel angekommen hat sich diese sportliche Betaetigung dann allerdings gleich mit Fieber geraecht. Hatte ueber 39 Grad und da es von der Anzahl der Tage nach dem Regenwald auch mit Malaria gepasst haette, hatte ich tierisch Schiss, dass es sich um einen Ausbruch handelt. War kurz davor meine geborgten Tabletten einzuwerfen, als wir erfahren haben, dass Julie und Alex mit den gleichen Probleme zu kaempfen haben. Anna-Lena und ich sind daher beide zu dem Schluss gekommen, dass es am Essen gelegen haben muss und ich bin ohne Fieber wieder beruhigt eingeschlafen.
Am Samstag stand uns dann eine mindestens 8-stuendige Busfahrt nach Guayaquil bevor. Half ja alles nichts und so musste ich mich auf die Wirkung meiner Reiseapotheke verlassen. Zunaechst ging es mit dem Bus nach Loja, wo wir dann in einen Bus nach Guayaquil umgestiegen sind.
Die Busfahrt war verdammt lang und es gab nur eine etwas groessere Pause, bei der man sich mal die Beine vertreten konnte. Danach waren wir wieder zum Sitzen und Langweilen verdammt. Sind schliesslich nach mehr als 9 Stunden Busfahrt in Guayaquil angekommen, wo uns eine nette Mitfahrerin in ein Taxi verfrachtet hat.
Beim Hostal angekommen haben wir fix unser Zeug abgeladen, etwas gegessen und danach total platt vorm Fernseher gelegen – auf so eine Hitze und Schwuele waren wir nicht eingestellt gewesen. Wir hatten zwar einen kleinen Ventilator, aber der hat auch nicht wirklich viel weitergeholfen – aber besser als nichts. :-)
Am naechsten Tag haben wir uns dann Guayaquil angeschaut und dabei sehr viel Acht auf unsere Sachen gegeben. Laut Anna-Lenas Reisefuehrer und Berichten von anderen Leuten soll dort viel geklaut werden und wir hatten folglich besonders viel Angst um unsere Kameras. Haben sie beide nichtsdestotrotz mitgenommen, um unsere Erlebnisse festhalten zu koennen.
In einem der Parks sind wir auf jede Menge Landleguane gestossen, die dort saemtliche Flaechen, aber mit Vorliebe die Baeume, in Beschlag genommen und es sich dort haben gutgehen lassen. Ausserdem waren wir noch an der Flusspromenade und in einem kleinen Viertel, dass sich "Las Peñas" nennt. Dort sind die Haeuser alle in sehr froehlichen und bunten Farben angestrichen und es haben sich wohl auch viele Kuenstler in dieser Gegend niedergelassen.
Den restlichen Nachmittag haben wir dann ohne Kameras zugebracht und uns noch ein bisschen die Stadt angeguckt und es uns bei einem Kaffee gut gehen lassen und schliesslich Pizza zu Abend gegessen. Lagen an dem Abend zeitig im Bett, da wir am naechsten Tag frueh raus mussten und unseren Flug nach Galapagos auf keinen Fall verpassen wollten.



Samstag, 29. März 2008
Cuenca

Samstag, 15. März 2008
Ambato, Riobamba und Fahrt nach Cuenca
Am Sonntag hiess es dann verdammt frueh aufstehen (4:40 ging unser Wecker los - ich haette ihn am liebsten gegen die naechste Wand gepfeffert). Der Vorteil war, dass wir zu so frueher Stunde die einzigen am Fruehstuecksbuffet waren und in aller Ruhe in den Tag starten konnten. Gegen Viertel vor Sechs haben wir dann unsere Rucksaecke geschultert und sind zum Bus gelaufen. Dort waren schon jede Menge andere Touristen, was uns beiden nicht sonderlich in den Kram gepasst hat. Wirklich schwer zu kaempfen hatte ich dann allerdings mit den einheimischen Verkaeufern, die sich auf den fruehen Bus und die wenigen Fruehstuecksmoeglichkeiten ausserhalb von zwei Hotels eingerichtet hatten. Die standen naemlich mit allerlei Sachen vor dem Bus (und nachher auch im Bus) und haben einem ihre Produkte unter die Nase gehalten.
Mit etlicher Verspaetung ging es dann nach Alausí los. Die Fahrt durch die Landschaft war toll und nach ca. 1/1/2 h waren wir dann auch schliesslich vor Ort. Wir haben zunaechst unsere Koffer bei der Gepaeckaufbewahrung abgegeben und schliesslich versucht Tickets fuer den Zug zu ergattern. Der war allerdings ausgebucht und wir wurden auf den 9:30 Uhr Zug vertroestet, bei dem allerdings nicht sicher war, ob Platz fuer uns besteht oder ob nicht. Meine Laune war folglich auf dem Weg der Schlechterung (das Wort gibt es sicherlicht nicht, aber ihr wisst was ich meine). Die Tickets wurden dann allerdings doch noch ganz ueberraschend freigegeben und damit war der Tag gerettet. Die restliche Zeit bis zur Abfahrt haben wir dann bummelnder Weise in Alausí verbracht und uns den Markt und die kleinen superniedlichen Strassen angesehen.
Puenktlich um 9:30 Uhr waren wir dann wieder vor Ort und haben auf die Abfahrt des Zuges gewartet. Die wurde allerdings verzoegert - durch Deutsche! Die hatten wohl vor einem Jahr Tickets fuer den Zug gekauft und sich in den Kopf gesetzt mit unserem mitzufahren, was aber nicht ging, da alle Tickets schon verkauft waren. Die Deutschen haben sich folglich zunaechst geweigert auszusteigen und einen ziemlichen Aufstand verursacht. War mir ja schon zu dem Moment peinlich, dass es sich ausgerechnet um Deutsche handelt - das wurde noch verstaerkt, als diese schliesslich angefangen haben gegen Ecuador und Suedamerika im Allgemeinen zu meckern! Dieses furchtbare Volk ist dann aber schliesslich ausgestiegen und wir konnten starten. :-)
Die anschliessende Fahrt war wieder mal atemberaubend. Die Fahrt durch die Teufelsnase war schliessliche eine interessante Erfahrung, da der Zug rueckwaerts fahren musste. Gluecklicherweise hatte das Wetter ein Nachsehen mit uns, so dass ich ein paar schoene Fotos machen konnte (folgen irgendwann).
Gegen halb Zwoelf waren wir dann wieder am Bahnhof und haben unser Gepaeck abgeholt. Wir wollten ja eigentlich die Nacht in Alausí verbringen, aber da der Ort sehr klein war, haben wir uns dann fuer die Weiterfahrt nach Cuenca entschieden. Nach ca. der Haelfte der Strecke mussten wir dann in einen anderen Bus umsteigen, da unserer geruechtehalber Probleme mit dem Motor oder wahlweise der Bremse hatte. Auf dem weiteren Weg sind wir dann schon wieder an einem verunglueckten Bus vorbeigekommen, der auf der rechten Seite total eingedellt war. Dem Aussehen nach zu Urteilen gab es allerdings keine Toten, sondern "nur" Verletzte.
Nach einer Ewigkeit sind wir dann in Cuenca angekommen, wo wir uns eine Unterkunft fuer die Nacht gesucht haben und anschliessend unsere leeren Magen gefuellt haben. Als Nachtisch gab es dann superleckeres Eis in einer sehr ansprechenden Groesse - sprich winzig kleine Waffel mit zwei gigantischen Eiskugeln gekroent von einem kleinen Berg Sahne. :-D
Und damit war es dass erstmal von mir meine Lieben. Ich melde mich bei Gelegenheit wieder und berichte mehr.
Ganz liebe Gruesse nach Hause,
eure Kathrin



Dschungeltour zweiter Teil







Donnerstag, 13. März 2008
Dschungeltour erster Teil




Donnerstag, 6. März 2008
Reisefieber
Dies werden meine letzten Zeilen sein bevor ich auf grosse Reise gehe und damit vermutlich auch der letzte (halbwegs) regelmaessige Blogeintrag. Werde zwar versuchen euch auf dem Laufenden zu halten wie es mir geht und was ich alles erlebe, aber erwartet nicht zu viel von mir. Wuerde vermutlich mein zeitliches und finanzielles Reisekontigent sprengen, wenn ich alles aufschreiben muesste, was es zu berichten gibt.
Am Samstagmorgen geht es also gegen Neun Uhr hier in Sangolquí los. Danach bin ich ausschliesslich ueber Handy zu erreichen (sofern ich Empfang habe). Meine Reisevorbereitung ist mindestens genauso ausgereift wie vor meinem Abflug nach Ecuador – sprich ich habe noch nicht mit dem Packen angefangen, meine Waesche erst gestern in die Maschine gestopft (versucht jetzt bei schlechtem Wetter zu trocknen) und faulenze rum. Werde wohl oder uebel Freitagvormittag bzw. -nachmittag mit Packen anfangen muessen (Ich hoere jetzt schon meine Mama einen kleinen Anfall bekommen und meinen Papa schimpfen, dass ich mal wieder alles auf den letzten Druecker mache). :-P
Was euch aber vermutlich viel mehr interessiert als meine unausgereifte Reisevorbereitung ist meine bzw. Anna-Lenas und meine Reiseroute, damit ihr jederzeit verfolgen koennt wo ich mich gerade rumtreibe. Dann will ich euch mal nicht laenger auf die Folter spannen. Unsere geplante (mal sehen, ob auch so durchgefuehrte) Reiseroute sieht folgendermassen aus:
08.03. – 12.03. Tena und Dschungel
13.03. Baños
14.03. Ambato
15.03. Riobamba
16.03. Alausí
17.03. – 19.03. Cuenca
20.03. Loja
21.03. Vilcabamba
22.03. Zaruma
23.03. Guayaquil
24.03. – 29.03. Galapagos (jawohl, ihr habt richtig gelesen!)
30.03. Guayaquil
31.03. Puerto López
01.04. Quevedo
02.04. – 03.04 Quito bzw. Sangolquí
04.04. Abflug nach Deutschland
Ich freue mich schon richtig auf die Rundreise und auf die ganzen Erlebnisse, die wir dort machen werden. Hoffe, dass uns das Wetter hold ist und wir keine groesseren Schwierigkeiten (also Busungluecke, Raubueberfaelle, Vulkanausbrueche oder aehnliches) durchleben muessen. :-D
Saemtliche Bilder der Kamera sind auf jeden Fall schon mal vorsichtshalber auf einen USB-Stick kopiert worden, der nicht mit auf Reisen geht. Kameras wechseln hier naemlich verdammt schnell den Besitzer und mir fallen auf einen Schlag drei Leute ein, die jetzt eine Kamera weniger (und die Diebe jeweils eine mehr) besitzen.
Und damit moechte ich mich vorerst von euch verabschieden. Werde versuchen mich sobald wie moeglich wieder zu melden, aber bis dahin wuensche ich euch einen schoenen Fruehling (ob nun mit oder ohne Schnee).
Viele liebe, reiselustige und freudige Gruesse,
eure Kathrin
Kulinarischer Exkurs
Ich hab Sylvia versprochen, dass ich noch berichte wie das Essen hier ist und das Versprechen will ich an dieser Stelle einloesen. :-)
Das Fruehstueck bestand bzw. besteht in meinen beiden Gastfamilien aus Milchbroetchen oder Croissants – meist mit Marmelade. Dazu gab/gibt es in der Regel heisse Milch oder Kakao. Bei Cecilia haben die Kinder aber auch Muesli gefruehstueckt und bei Albita gibt es auch ab und an Ruehrei. Daneben gibt es oftmals frische Saefte (jugo de taxo ist beispielsweise sehr lecker) oder Batidas (also Milchshakes).
Das Mittagessen war/ist bei beiden Familien die wichtigste Mahlzeit des Tages und fiel/faellt entsprechend ueppig aus. So besteht ein typisches almuerzo immer aus Suppe, Hauptmahlzeit und Nachtisch. So viele Suppen wie hier habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gegessen und so eine grosse Vielfalt auch noch nicht – da gibt es Suppen mit Nudeln, mit Brot, Spinat, Kartoffeln, Gries, Haferflocken, Huehnchen und allerlei Sachen, die ich nicht kenne. Die wichtigsten Bestandteile der Hauptmahlzeit sind Reis und Huehnchen (Kann ich beides nicht mehr sehen. Wer mir das in absehbarer Zukunft in Deutschland vor die Nase setzt, der laeuft Gefahr erschlagen zu werden!). Das Huehnchen gibt es auch in allen moeglichen Varianten (paniert, gebraten, gekocht etc.). Fuer den Reis habe ich mir die (unmoegliche) Angewohnheit abgeguckt den mit Ketchup und Mayo zu essen (ist ansonsten so furchtbar trocken, da es keine Sossen dazu gibt). Anderes Fleisch ausser Huehnchen gibt es nicht so oft und wenn, dann in der Regel Hackfleisch (damit kann ich leben) oder wie gestern Fisch (damit nicht). Was es auch regelmaessig gibt, ich aber sehr gerne esse, ist Kochbanane in allen moeglichen Ausfuehrungen – am liebsten aber fritiert oder gebacken bzw. gebraten. Gemuese gibt es relativ selten (und wenn dann rote Beete oder Broccoli). :-( Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Mittagessens sind die Saefte. Da gibt es alles moegliche als Saft, was man sich nur vorstellen kann (frisch, nicht aus dem Tetrapack): Ananas, Wassermelone, Maracuja, Taxo, Erdbeere, Brombeere, Naranjilla etc.
Das Abendessen (bekannt als cena, merienda oder café) kann unterschiedlich ausfallen. Bei Cecilia und Alexandra gab es meist die Reste des Mittagessens. Bei Albita besteht das Abendessen wieder aus Broetchen (Milchbroetchen, Croissants oder - seitdem ich hier bin - auch aus normalen Broetchen) mit Marmelade und heissem Kakao oder Tee. Wie Kevin gestern beim Abendessen festgestellt hat, habe ich dafuer gesorgt, dass das Angebot um Salami, Kaese und Nutella erweitert wurde. ;-)
Freue mich auf jeden Fall schon wieder auf bestimmte Gerichte zu Hause (Lasagne, Nudelsalat, Gedaemptene – der Grossteil fragt sich jetzt sicher was das ist :-) –, Nudeln mit Pesto, Pizza und andere ungesunde Sachen), auch wenn ich einige Gerichte hier vermissen werde (Tortilla, Quimbolitos, fast alles mit Banane, Kaesetaler, angebratenes weisses Ruebenpuree).
Ich hoffe, dass ich euch damit einen kleinen, wenn auch sehr beschraenkten Einblick in die ecuadorianische Kueche verschaffen konnte (gibt also weitaus mehr als nur Meerschweinchen - hatte leider noch nicht die Gelegenheit es zu probieren, aber das naechste Meerschweinchen, dass mir ueber den Weg laeuft, gehoert mir) und Sylvias Neugierde damit zunaechst gestillt ist.
Liebe Gruesse (noch aus der Zivilisation),
die Kathrin
Dienstag, 4. März 2008
Abschied und Ausflug nach Otavalo/Ibarra
Am Freitag hatte ich meinen letzten Arbeitstag in der Schule. Musste diese Woche zwar noch zweimal vorbei um die letzten Korrekturen abzugeben und meine Bescheinigung abzuholen, aber muss nicht mehr arbeiten, sondern kann noch etwas faulenzen. :-)
Mein letzter Tag war ziemlich stressig – zumindest der erste Teil. Bin von Klasse zu Klasse gehetzt und die letzten Tests zurueckzugeben und um die eingeforderten Korrekturen und Hefte einzusammeln. In der 1. und 2. Klasse wurde ich ganz lieb mit einem Bild und einer kleinen gebastelten ecuadorianischen Flagge mit den Fingerabdruecken der Schueler verabschiedet. Schon da habe ich wirklich mit den Traenen kaempfen muessen. Wurde daraufhin in die 3. und 4. Klasse beordert, wo die Schueler ein richtig kleines Abschiedsfest fuer Christine und mich vorbereitet hatten. Es gab alle moeglichen kleinen Snacks und Suessigkeiten. Die Schueler hatten mit ihrer Lehrerin ein kleines Programm aufgestellt bei dem wir offiziell verabschiedet wurden. Hab als einen Programmpunkt von jedem Schueler eine selbstgebastelte Karte geschenkt bekommen, die mir von jedem Schueler einzeln ueberreicht wurde. War mit vielen Umarmungen und Traenen verbunden. Anschliessend sollte ich eine kleine Rede vor den Schuelern halten, was fuer mich eindeutig zu viel war. Hab angefangen zu heulen wie ein Schlosshund (wahrscheinlich eine Mischung aus Abschiedsschmerz, Ruehrung, aber auch Heimweh) und kaum noch ein Wort rausbekommen. War aber in guter Gesellschaft, da etliche der Lehrerinnen aus Mitgefuehl gleich mitgeheult haben. :-)
Nach dem Ende der kleinen Abschiedsfeier wurden die Schueler frueher nach Hause geschickt und es ging in einer Camioneta (das ist ein kleiner Transporter mit offener Ladeflaeche, auf der wir es uns mehr oder weniger bequem gemacht haben) zu Albita und mir nach Hause. Dort gab es leckere Suppe, Lasagne und Kuchen fuer das Lehrerkollegium. Christine und ich haben dort als Erinnerung an unsere Zeit hier eine typisch ecuadorianische Tasche geschenkt bekommen. Gegen halb zwei waren dann die Letzten gegangen und ich habe meine Siebensachen fuer das bevorstehende Wochenende gepackt. Anna-Lena und ich wollten naemlich (zum Einkaufen) nach Otavalo und Ibarra fahren. Haben uns gegen halb drei in Quito getroffen und sind von dort aus mit dem Bus nach Otavalo gefahren (Die zweieinhalb Stunden fand ich schon lang. Frag mich wie das erst bei unserer Rundreise werden soll!). In Otavalo angekommen haben wir uns ein Zimmer gesucht, unsere ganzen Sachen abgelegt und sind erstmal zum Marktplatz, wo wir Preise studiert haben und auch schon erste Handelversuche gestartet haben. Anschliessend waren wir lecker Pizzaessen und haben den Abend dann mit Wein und Chips in der Haengematte ausklingen lassen (damit ihr jetzt nicht ganz so neidisch werdet: es hat in Stroemen geregnet und war von daher ziemlich kalt).
Samstagabend sind wir ziemlich frueh aufgestanden, da wir dem Viehmarkt noch einen Besuch abstatten wollten. Auf dem Weg dahin (Viertel vor Sieben) sind wir schon an vielen Staenden vorbeigekommen, die entweder schon fertig aufgebaut waren oder sich noch im Aufbau befanden. Der Viehmarkt war eine sehr interessante Erfahrung. Das war ein grosser Platz (Schlammcatchen haette dort Hochkonjunktur gehabt) auf dem alles moegliche mit vier Beinen angeboten wurde. Der vordere Bereich war vor allem Schweinen, Lamas, Ziegen und Schafen vorbehalten, die alle ein buntes (und teilweise auch ziemlich dreckiges) Getuemmel bildeten. Haben uns dann spasseshalber mal erkundigt, was man fuer ein mittelgrosses Schwein bezahlt und herausgefunden, dass man dafuer (noch ohne Verhandeln) ca. 150 Dollar zahlen darf (umgerechnet 100 Euro und damit fuer hier ziemlich viel Geld). Der hintere Teil war dann hauptsaechlich Kuehen gewidmet, die noch mit altem Besitzer auf einen neuen Besitzter warteten. Der Geraeuschpegel war uebrigens ohrenbetaeubend – vor allem die vielen Schweine und Ferkel haben einen unglaublichen Radau verursacht.
Von dort zog es uns wieder Richtung Unterkunft zum Fruehstueck. Haben auf dem Rueckweg dann auch gleich Fotos geschossen, um die Kameras beim Marktbesuch im Zimmer lassen zu koennen. Sind dann gegen halb Neun ohne Kamera und Rucksack auf dem Markt und haben mit dem Verhandeln angefangen. Haben uns dabei glaube auch gar nicht so doof angestellt, zumindest haben wir fast immer die Preise rausbekommen, die vermutlich angebracht und uns auch angemessen erschienen (als grober Hinweis wurde uns geraten nicht viel mehr als die Haelfte von dem Anfangsangebot zu bezahlen). Und mit einer ausgekluegelten Strategie haben wir das auch praktisch immer erreicht oder eben nicht gekauft (wenn Anna-Lena beispielsweise etwas haben wollte und ein noch zu hohes, aber nicht weiter sinken wollendes Angebot des Verkaeufers vorliegen hatte, dann habe ich angefangen mit dem Kopf zu schuetteln und zu „draengeln“. Da der Verkaeufer ja an dem Verkauf interessiert war und seine Felle davonschwimmen sah, sind wir auf diese Art und Weise fast immer bei einem angemessen Preis gelandet. Er konnte ja nicht wissen, dass ich kopfschuettelnder Weise meinte, dass ich den Schal, die Tasche oder was auch immer superschoen finde und an ihrer Stelle unbedingt mitnehmen wuerde). :-D
Nach ca. 4 Stunden hatten wir dann genug, zumal die Sonne an dem Tag gnadenlos auf uns niederbrannte und es furchtbar heiss war. Sind daher gegen halb zwei schwer bepackt Richtung Busbahnhof aufgebrochen, wo wir gerade so noch die letzten zwei freien Sitzplaetze in einem Bus nach Ibarra erwischt haben. Dort haben wir uns zunaechst eine Unterkunft gesucht und etwas ausgeruht. Danach sind wir losgezogen auf der Suche nach einem Cafe. Haben nach langer Suche auch eines gefunden und es uns anschliessend mit Eis und Schokolade in einem Park bequem gemacht. Spaeter an dem Tag sind wir noch auf Martin, ebenfalls einem Volontaer aus dem Waisenhaus, getroffen und waren mit ihm abends in einer kleinen Sandwichbar. Danach sind wir ins Hotel zurueck und haben eine kleine Fotoshow aufgrund eines fehlendes Spiegels in Koerpergroesse veranstaltet. Wir hatten naemlich die wirklich schwere Aufgabe einen gruenen und braunen Poncho unter uns aufzuteilen und konnten uns einfach nicht entscheiden wer welchen nimmt (Wuerde Maennern nie im Leben einfallen. Die nehmen das erste Kleidungsstueck, das passt und nicht von alleine stehen bleibt, wenn man es auszieht). :-P Nach ziemlich vielen Fotos und nochmaliger Begutachtung unserer Beute sind wir dann (wieder) mit Chips und Wein vorm Fernseher versackt.
Die Nacht zum Sonntag war ziemlich warm und relativ laut, da wir uns scheinbar auf der kleinen Partymeile in Ibarra befanden. Waren nichtsdestotrotz beide schon gegen halb Sieben wach und konnten einfach nicht mehr einschlafen, trotz verzweifelter Versuche meinerseits. Sind dann irgendwann Richtung Fruehstueck aufgebrochen und in unserem Cafe des Vortages auch wieder fuendig geworden. Haben uns dann gegen 9 Uhr mit Martin getroffen und uns die Sehenswuerdigkeiten von Ibarra angeschaut (drei Plaetze mit umliegenden Gebaeuden). Waren relativ flott fertig mit der Stadtbesichtigung und sind dann mit einem Bus nach San Antonio de Ibarra gefahren. Dieser Ort ist vor allem fuer seine Holzschnitzereien beruehmt (abgesehen davon gibt es auch nichts weswegen der Ort sehenswert waere). Die Holzschnitzereien, von denen einige wirklich schoen und andere schoen kitschig waren, hatten allerdings auch stolze Preise, so dass wir nichts gekauft haben und lediglich etwas auf dem Platz im Zentrum von San Antonio entspannt haben. Sind ca. eine Stunde spaeter wieder nach Quito aufgebrochen und ich bin dann gegen spaeten Nachmittag und bei stroemenden Regen in Sangolqui angekommen.
Und seitdem verlebe ich ein paar ruhige Tage. War gestern und heute noch mal in der Schule um Korrekturen abzugeben und Hefter zur Bewertung abzuholen. Dabei hatten gestern die 6. und 7. Klassen und heute die 5. Klasse eine Abschiedsfeier fuer mich vorbereitet. Es gab mal wieder Snacks und superleckeren Kuchen. Wenn das so weiter geht, dann kann ich am Samstag auch ohne Bus nach Tena rollen. ;-) Ich war auf jeden Fall total geruehrt von der Herzlichkeit der Schueler und habe mir sagen lassen, dass es fuer die anderen Volontaere normalerweise nur eine Abschiedsfeier gab. Die Schueler scheinen mich folglich sehr ins Herz geschlossen zu haben, was mich ehrlich gesagt etwas ueberrascht hat, da ich im Englischunterricht doch viel mit ihnen geschimpft habe und auch weiss, dass ich manchmal ein richtiges Ekel sein kann. Der liebevolle Abschied der Schueler hat es mir daher echt schwer gemacht zu gehen (beladen mit wahnsinnig vielen selbstgebastelten Karten und Geschenken), da man die Schueler ja doch ins Herz geschlossen hat und ich habe folglich mal wieder einmal mehr geheult (bin unschuldig an den Ueberflutungen in Ecuador - auch wenn das jetzt anders klingt). ;-P
Und damit war es das erstmal von mir. Hoffe es geht es euch allen gut und ihr habt die Stuerme in Deutschland gut und unbeschadet ueberstanden.
Ganz liebe Gruesse,
eure Kathrin
(Und bevor irgendjemand anfaengt zu meckern, dass ich so lange schon keine Fotos mehr hochgeladen habe, will ich die Woche noch machen!)
27 de Febrero 2008
Am Mittwoch mussten/durften die Siebtklaessler auf die ecuadorianische Flagge schwoeren. Konnte an dem Tag auch eine halbe Stunde laenger schlafen, da wir erst um 8 Uhr an der Schule sein mussten. Dort wurden dann allerhand Vorbereitungen getroffen und um kurz nach 9 Uhr ging es dann mit den Feierlichkeiten los. Die Schueler hatten ja ausreichend geuebt, um die Zeremonie ohne groessere Probleme hinter sich zu bringen.
Mir wurde waehrend der Feier die undankbare Aufgabe zugesprochen, die Schueler der einen Seite in Schach zu halten. War also fast zwei Stunden lang damit beschaeftigt die Schueler am laufenden Band zur Ordnung zu rufen (sprich vom Rumzappeln abzuhalten, Hemden wieder in die Hosen zu stopfen, Dreckklumpen und Steine aus den Haenden wieder zurueck auf den Boden zu werfen). Hatten an dem Vormittag ausnahmsweise mal schoenes Wetter (nachmittags hat es dann wieder geschuettet bis zum Abwinken), so dass etliche Kinder fast weggeklappt sind, da sie Kreislaufprobleme hatten.
Nach der feierlichen Zeremonie, die ca. 2 Stunden gedauert hat, gab es dann fuer die Lehrer, die honorierten Schueler und deren Eltern Sekt, Kuchen und Snacks. Albita musste aber leider Gottes frueher los, so dass ich gerade mal ein Miniglas Sekt abgreifen konnte (hat sich allerdings echt bemerkbar gemacht auf dem Weg zur Bushaltestelle), und zwei Kaese- und Wurstspiesse bekommen habe. Auf die Torten (*heul*) und die Salchipapas (Pommes mit angebratenen Wuerstchen *doppelheul*) musste ich leider verzichten.
War nachmittags dann allerdings in einem riesengrossen Einkaufszentrum ganz hier in der Naehe, wo ich meine Enttaeuschung des Vormittages allerdings wiedergut machen konnte. Habe naemlich fuer mehr als 3 stolze Dollar ein laecherlich kleines und total ueberteuertes Nutellaglas erstanden und abends genuesslich und feierlich mit Broetchen eingeweiht (der Himmel auf Erden).
Und damit gehen ueberaus glueckliche (und schokoladenausgeloeste) Gruesse an die Heimat,
eure Kathrin