Samstag, 15. März 2008

Ambato, Riobamba und Fahrt nach Cuenca

Die Nacht zum Freitag war sehr kurz, aber auch lustig. Anna-Lena und ich sind beide zunaechst muede gegen halb Elf eingeschlafen, waren allerdings beide gegen halb Zwei nachts wieder munter und konnten nicht mehr einschlafen. Wir haben die naechsten zweieinhalb Stunden vor allem quatschend und viel lachend im Bett verbracht. Ausserdem haben wir eine mehr als DIN 4 Seite lange Liste mit Gerichten erstellt, die wir unbedingt essen wollen, wenn wir wieder zu Hause sind (da soll mal einer sagen wir waeren faul). Ausserdem haben wir ernsthaft mit dem Gedanken gespielt aufzustehen und einen sehr fruehen Bus nach Ambato zu nehmen. Ich konnte mich allerdings nicht richtig aufraffen und so sind wir doch noch mal fuer etwas mehr als 2 Stunden eingeschlafen und erst kurz vor halb Sieben aufgestanden.
Nach dem Packen und Fruehstueck ging es dann mit dem Bus nach Ambato. Da die Busfahrt sehr lang war (5 Stunden) und wir ja in der Nacht nicht viel geschlafen hatten, sind wir beide ein paarmal weggenickt (allerdings immer schoen im Wechsel, damit uns auch ja nichts geklaut wird). :-) In Ambato haben wir uns wieder ein kleines Hostal gesucht und erst mal unsere Rucksaecke abgestellt und danach ging es mehr oder weniger von Essen zu Essen. So sind wir zunaechst in ein kleines Lokal um zu Mittag zu essen. Anschliessend haben wir uns ein Eis gegoennt mit dem wir Richtung Park spaziert sind, wo wir uns eine Weile hingesetzt haben. Nach ca. einer Viertelstunde konnten wir uns dazu aufraffen und uns auf den Weg zur quinta von Juan Leon Mera zu machen. Das Haus und das Gelaende waren wirklich superschoen, aber da wir erst kurz vor Ende der Oeffnungszeit dort eingetrudelt waren, hatten wir nicht allzu viel Zeit beides zu besichtigen.
Da es danach wieder angefangen hat zu regnen und sich die Fahrt zu einem Aussichtspunkt bei dem schlechten Wetter nicht gelohnt haette, haben wir uns wieder in einen Bus Richtung Zentrum gesetzt, wo wir uns auf die Suche nach einem Café gemacht haben. Dort haben wir uns ein Stueck Schokoladenkuchen und einen Cappuccino gegoennt. Anschliessend haben wir durch Zufall eine kleine Buchhandlung entdeckt, in der wir etwas gestoebert haben und Anna-Lena hat sich auch einige Buecher gekauft. Danach war es schon wieder Zeit fuers Abendessen und wir sind in eine Pizzeria gegangen, wo wie sehr lecker zu Abend gegessen haben. :-)
Und danach ging es dann im Dunkeln und mit leicht mulmigen Gefuehl wieder Richtung Hostal, wo wir es uns bei mehreren Folgen "Friends" (auf Englisch!!!) vor dem Fernseher bequem gemacht haben.

Heute morgen ging es dann nach dem Fruehstueck zunaechst nach Salasaca, wo wir uns eigentlich die urspruengliche Lebensweise der Salasaca-Indianer anschauen wollten. Leider hatte die Entwicklung auch dort nicht halt gemacht und wir wurden in einem ziemlich haesslichen kleinen Ort vom Busfahrer hinausgelassen. Wir haben uns dort einiges Kunsthandwerk angeschaut und haetten auch gerne etwas gekauft. Allerdings wollten die Verkaeufer nicht mit sich verhandeln lassen und da wir uns ueber den Tisch gezogen sahen, haben wir uns ohne Einkaeufe wieder in den naechsten Bus Richtung Ambato gesetzt.
Dort sind wir dann in einen Bus nach Riobamba umgestiegen, der uns irgendwo an der Hauptstrasse rausgeschmissen hat. Mit einem Stadtbus ging es dann mit all unserem Kram in das Zentrum hinein. Das war auch zunaechst kein Problem, da der Bus leer war. Dieser Zustand wurde ungluecklicherweise nicht beibehalten und so mussten wir uns dann schliesslich aus einem total ueberfuellten Bus mit unseren grossen und kleinen Rucksaecken an zig Passagieren herausschaelen.
Wir haben dann gluecklicherweise sehr schnell unsere anvisierte Unterkunft gefunden, die uns auch ausgesprochen gut gefallen hat. Wir haben dann unsere Sachen abgeladen und sind nur mit dem Noetigsten losgezogen, um uns die Sehenswuerdigkeiten anzuschauen. Vorher sind wir allerdings noch bei einer Waescherei vorbei, um unsere Waesche endlich mal wieder waschen zu lassen. Anschliessend sind wir etwas in dem Ort rumgebummelt und haben uns die schoenen Gebaeude angeschaut.
Gegen drei Uhr sind wir schliesslich zum Bahnhof gelaufen, um unserer Zugticket fuer unsere Fahrt nach Alausí zu kaufen. Leider gab es aufgrund der starken Regenfaelle in den letzten Wochen einen Erdrutsch, so dass die Strecke von Riobamba nach Alausí nicht bedient werden kann. Ich sah meine heissersehnte Fahrt mit dem Zug durch die Nariz del Diablo schon den Bach runtergehen, als der Bahnangestellte meinte, dass wir aber mit einem Bus nach Alausí fahren und dort in den Zug umsteigen koennten, da die Strecke ab dort naemlich noch befahren wird. :-) Das haben wir natuerlich auch sofort gemacht. Der einzige Nachteil: wir mussten nicht erst gegen 7 Uhr am Bahnhof sein, sondern bereits um 6 Uhr (ich rede von morgens!).
Anschliessend haben wir ein kleines Café gesucht und heisse Schokolade mit Kuchen gegessen (das Leben kann echt verdammt schoen sein). :-) Nachdem wir dann abends unsere saubere und frisch gewaschene Waesche abgeholt hatten, sind wir dann lecker mexikanisch essen gegangen.

Am Sonntag hiess es dann verdammt frueh aufstehen (4:40 ging unser Wecker los - ich haette ihn am liebsten gegen die naechste Wand gepfeffert). Der Vorteil war, dass wir zu so frueher Stunde die einzigen am Fruehstuecksbuffet waren und in aller Ruhe in den Tag starten konnten. Gegen Viertel vor Sechs haben wir dann unsere Rucksaecke geschultert und sind zum Bus gelaufen. Dort waren schon jede Menge andere Touristen, was uns beiden nicht sonderlich in den Kram gepasst hat. Wirklich schwer zu kaempfen hatte ich dann allerdings mit den einheimischen Verkaeufern, die sich auf den fruehen Bus und die wenigen Fruehstuecksmoeglichkeiten ausserhalb von zwei Hotels eingerichtet hatten. Die standen naemlich mit allerlei Sachen vor dem Bus (und nachher auch im Bus) und haben einem ihre Produkte unter die Nase gehalten.
Mit etlicher Verspaetung ging es dann nach Alausí los. Die Fahrt durch die Landschaft war toll und nach ca. 1/1/2 h waren wir dann auch schliesslich vor Ort. Wir haben zunaechst unsere Koffer bei der Gepaeckaufbewahrung abgegeben und schliesslich versucht Tickets fuer den Zug zu ergattern. Der war allerdings ausgebucht und wir wurden auf den 9:30 Uhr Zug vertroestet, bei dem allerdings nicht sicher war, ob Platz fuer uns besteht oder ob nicht. Meine Laune war folglich auf dem Weg der Schlechterung (das Wort gibt es sicherlicht nicht, aber ihr wisst was ich meine). Die Tickets wurden dann allerdings doch noch ganz ueberraschend freigegeben und damit war der Tag gerettet. Die restliche Zeit bis zur Abfahrt haben wir dann bummelnder Weise in Alausí verbracht und uns den Markt und die kleinen superniedlichen Strassen angesehen.
Puenktlich um 9:30 Uhr waren wir dann wieder vor Ort und haben auf die Abfahrt des Zuges gewartet. Die wurde allerdings verzoegert - durch Deutsche! Die hatten wohl vor einem Jahr Tickets fuer den Zug gekauft und sich in den Kopf gesetzt mit unserem mitzufahren, was aber nicht ging, da alle Tickets schon verkauft waren. Die Deutschen haben sich folglich zunaechst geweigert auszusteigen und einen ziemlichen Aufstand verursacht. War mir ja schon zu dem Moment peinlich, dass es sich ausgerechnet um Deutsche handelt - das wurde noch verstaerkt, als diese schliesslich angefangen haben gegen Ecuador und Suedamerika im Allgemeinen zu meckern! Dieses furchtbare Volk ist dann aber schliesslich ausgestiegen und wir konnten starten. :-)
Die anschliessende Fahrt war wieder mal atemberaubend. Die Fahrt durch die Teufelsnase war schliessliche eine interessante Erfahrung, da der Zug rueckwaerts fahren musste. Gluecklicherweise hatte das Wetter ein Nachsehen mit uns, so dass ich ein paar schoene Fotos machen konnte (folgen irgendwann).
Gegen halb Zwoelf waren wir dann wieder am Bahnhof und haben unser Gepaeck abgeholt. Wir wollten ja eigentlich die Nacht in Alausí verbringen, aber da der Ort sehr klein war, haben wir uns dann fuer die Weiterfahrt nach Cuenca entschieden. Nach ca. der Haelfte der Strecke mussten wir dann in einen anderen Bus umsteigen, da unserer geruechtehalber Probleme mit dem Motor oder wahlweise der Bremse hatte. Auf dem weiteren Weg sind wir dann schon wieder an einem verunglueckten Bus vorbeigekommen, der auf der rechten Seite total eingedellt war. Dem Aussehen nach zu Urteilen gab es allerdings keine Toten, sondern "nur" Verletzte.
Nach einer Ewigkeit sind wir dann in Cuenca angekommen, wo wir uns eine Unterkunft fuer die Nacht gesucht haben und anschliessend unsere leeren Magen gefuellt haben. Als Nachtisch gab es dann superleckeres Eis in einer sehr ansprechenden Groesse - sprich winzig kleine Waffel mit zwei gigantischen Eiskugeln gekroent von einem kleinen Berg Sahne. :-D

Und damit war es dass erstmal von mir meine Lieben. Ich melde mich bei Gelegenheit wieder und berichte mehr.
Ganz liebe Gruesse nach Hause,
eure Kathrin




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