Ich hab Sylvia versprochen, dass ich noch berichte wie das Essen hier ist und das Versprechen will ich an dieser Stelle einloesen. :-)
Das Fruehstueck bestand bzw. besteht in meinen beiden Gastfamilien aus Milchbroetchen oder Croissants – meist mit Marmelade. Dazu gab/gibt es in der Regel heisse Milch oder Kakao. Bei Cecilia haben die Kinder aber auch Muesli gefruehstueckt und bei Albita gibt es auch ab und an Ruehrei. Daneben gibt es oftmals frische Saefte (jugo de taxo ist beispielsweise sehr lecker) oder Batidas (also Milchshakes).
Das Mittagessen war/ist bei beiden Familien die wichtigste Mahlzeit des Tages und fiel/faellt entsprechend ueppig aus. So besteht ein typisches almuerzo immer aus Suppe, Hauptmahlzeit und Nachtisch. So viele Suppen wie hier habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gegessen und so eine grosse Vielfalt auch noch nicht – da gibt es Suppen mit Nudeln, mit Brot, Spinat, Kartoffeln, Gries, Haferflocken, Huehnchen und allerlei Sachen, die ich nicht kenne. Die wichtigsten Bestandteile der Hauptmahlzeit sind Reis und Huehnchen (Kann ich beides nicht mehr sehen. Wer mir das in absehbarer Zukunft in Deutschland vor die Nase setzt, der laeuft Gefahr erschlagen zu werden!). Das Huehnchen gibt es auch in allen moeglichen Varianten (paniert, gebraten, gekocht etc.). Fuer den Reis habe ich mir die (unmoegliche) Angewohnheit abgeguckt den mit Ketchup und Mayo zu essen (ist ansonsten so furchtbar trocken, da es keine Sossen dazu gibt). Anderes Fleisch ausser Huehnchen gibt es nicht so oft und wenn, dann in der Regel Hackfleisch (damit kann ich leben) oder wie gestern Fisch (damit nicht). Was es auch regelmaessig gibt, ich aber sehr gerne esse, ist Kochbanane in allen moeglichen Ausfuehrungen – am liebsten aber fritiert oder gebacken bzw. gebraten. Gemuese gibt es relativ selten (und wenn dann rote Beete oder Broccoli). :-( Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Mittagessens sind die Saefte. Da gibt es alles moegliche als Saft, was man sich nur vorstellen kann (frisch, nicht aus dem Tetrapack): Ananas, Wassermelone, Maracuja, Taxo, Erdbeere, Brombeere, Naranjilla etc.
Das Abendessen (bekannt als cena, merienda oder café) kann unterschiedlich ausfallen. Bei Cecilia und Alexandra gab es meist die Reste des Mittagessens. Bei Albita besteht das Abendessen wieder aus Broetchen (Milchbroetchen, Croissants oder - seitdem ich hier bin - auch aus normalen Broetchen) mit Marmelade und heissem Kakao oder Tee. Wie Kevin gestern beim Abendessen festgestellt hat, habe ich dafuer gesorgt, dass das Angebot um Salami, Kaese und Nutella erweitert wurde. ;-)
Freue mich auf jeden Fall schon wieder auf bestimmte Gerichte zu Hause (Lasagne, Nudelsalat, Gedaemptene – der Grossteil fragt sich jetzt sicher was das ist :-) –, Nudeln mit Pesto, Pizza und andere ungesunde Sachen), auch wenn ich einige Gerichte hier vermissen werde (Tortilla, Quimbolitos, fast alles mit Banane, Kaesetaler, angebratenes weisses Ruebenpuree).
Ich hoffe, dass ich euch damit einen kleinen, wenn auch sehr beschraenkten Einblick in die ecuadorianische Kueche verschaffen konnte (gibt also weitaus mehr als nur Meerschweinchen - hatte leider noch nicht die Gelegenheit es zu probieren, aber das naechste Meerschweinchen, dass mir ueber den Weg laeuft, gehoert mir) und Sylvias Neugierde damit zunaechst gestillt ist.
Liebe Gruesse (noch aus der Zivilisation),
die Kathrin
Donnerstag, 6. März 2008
Kulinarischer Exkurs
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