Donnerstag, 3. April 2008

Reisevorbereitungen

Und das war es auch schon fast mit meinen Reiseberichten. Gestern habe ich Anna-Lena traurig beim Packen zusehen duerfen, da sie heute schon geflogen ist und ich gerne mit ihr getauscht haette. Ich habe sie anschliessend noch nach Quito begleitet und ihr mit den beiden Reisetaschen geholfen. In Quito haben sich dann leider unsere Wege getrennt nachdem wir so eine lustige und schoene Zeit miteinander verbracht haben.
Den restlichen Tag und heute habe ich vor allem damit verbracht meine vielen Reiseerlebnisse zu Papier (oder zu Computer) zu bringen, damit ihr wisst wie es mir ergangen ist. Nachdem ich das jetzt alles erledigt habe, werde ich die restlichen Stunden mit Packen und mit meiner Gastfamilie verbringen.
Auch wenn die Zeit hier superschoen war, bin ich doch froh, dass es jetzt wieder nach Hause geht. Ich bin gluecklich, dass ich die Moeglichkeit hatte hierher zu kommen und das alles erleben zu duerfen, aber nach 3 Monaten reicht es dann doch mal und man freut sich auf bestimmte Annehmlichkeiten in der Heimat, wie zum Beispiel das eigene Bett, das eigene Bad, Weggehen, nicht mehr staendig auf seine Sachen aufpassen muessen wie ein Luchs und vieles mehr.
Ich freue mich schon auf euch und danke euch dafuer, dass ihr mich waehrend meiner Zeit hier begleitet habt. Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr mit meinen Berichten gelangweilt und falls doch, selbst Schuld, wenn ihr weitergelesen habt. :-P
Damit fuehlt euch alle ganz doll gedrueckt.
Bis hoffentlich sehr bald,
eure Kathrin


Puerto Lopez und Rueckfahrt nach Quito

Am Sonntag ging es also fuer uns zurueck aufs Festland. Der Strom war mal wieder weg, so dass unser geplantes Fruehstueck leider ins Wasser fallen musste. Sassen puenktlich um Halb Acht im Bus und sind zunaechst wieder zu der kleinen Faehre gefahren und dann wieder weiter mit dem Bus zum Flughafen. Der Check-in verlief erstaunlich schnell, obwohl jede Menge Leute vor uns am Schalter anstanden. Bei der anschliessenden Sicherheitskontrolle waren die Beamten diesmal etwas strenger. Anna-Lena hatte ihr Taschenmesser im Handgepaeck vergessen, durfte aber freundlicherweise nochmal raus, um es in ihr schon eingechecktes Reisegepaeck zu packen. Mit der 2l-Flasche durften wir allerdings wieder unbehelligt an Bord. :-)
In Guayaquil angekommen haben wir ein Taxi zum Busbahnhof genommen, wo wir zwei Tickets fuer Puerto Lopez gekauft haben. Die zwei Stunden Wartezeit haben wir mit Fast Food und Kaffee verbracht. Die anschliessende Busfahrt war lang, unbequem und heiss. Das Platzangebot war zu allem Uebel auch noch sehr beschraenkt (wenn ich das schon sagen kann, was wuerde dann erst der Rest von euch dazu sagen!). Es wurden auch mal wieder Aktionfilme waehrend der Fahrt gezeigt - und wie koennte es anders sein einer mit Sylvester Stallone und einer mit Steven Seagal (was ich schon alles fuer einen Mist gesehen habe, koennt ihr euch gar nicht vorstellen!).
Nach langer Fahrt sind wir schliesslich angekommen und mit einem Motortaxi zu unserem Hotel gefahren, das sehr an unsere ersten Tage im Urwald erinnert hat, aber mit Strom und sauber war und sogar ueber eine Haengematte verfuegte.
Die Nacht habe ich trotzdem furchtbar schlecht geschlafen, da es zum einen sehr heiss war und ich zum anderen immer an meine Wanzen denken musste - mir war naemlich zuvor gesagt wurden, dass die Tiere eigentlich an der Kueste beheimatet sind. Ausserdem wurde ich nachts von einem Wadenkrampf geweckt und konnte noch nicht mal mehr aus dem Bett raus, weil das Mueckennetz um uns drum herum war. :-(
Nach einem Fruehstueck sind wir dann mit einem Motortaxi nach Agua Blanca gefahren, wo wir uns das Museum, zwei "Ausgrabungsstaetten", eine Lagune und einen Aussichtspunkt angeschaut haben. Danach ging es wieder nach Puerto Lopez zurueck, wo faulenzen angesagt war. Abends haben wir dann sehr lecker gegessen (Garnelen in Erdnusssosse) und uns zur Abkuehlung ein Eis gegoennt. Den restlichen Abend haben wir dann quatschen und lachend unter dem Mueckennetz zugebracht.
Am Dienstag ging es dann wieder zurueck nach Quito. Hatten uns entschieden die Rueckreise einen Tag vorzuverlegen, da Anna-Lena heute schon wieder nach Deutschland zurueckgeflogen ist und es sonst alles etwas knapp geworden waere. Nach dem Fruehstueck ging es folglich mit dem Motortaxi zum Bus und mit leichter Verspaetung dann auch nach Quito. Die lange Fahrt haben wir mit Schlafen, Quatschen, Essen und unsere Freunde in den April schicken verbracht. Wir hatten naemlich beiden geschrieben, dass unsere Fluege aufgrund eines Fluglotsenstreikes gestrichen worden waeren. :-) Ich kann zu unserem Stolz behaupten, dass uns beide auf den Leim gegangen sind (zumindest kurz).
Die weitere Fahrt verlief zunaechst richtig gut und es sah alles danach aus, dass wir spaetestens um 8 Uhr in Quito ankommen wuerden. Doch dann fing es an zu regnen, oder besser gesagt zu schuetten. Aufgrund eines daraus resultierenden Erdrutsches standen wir dann auch ca. 1/1/2 bis 2 Stunden im Stau und mussten warten, dass die Strasse wieder geraeumt wurde. In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und man konnte die Strasse immer nur im Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge sehen. Und was ich da zu Gesicht bekam, haette ich lieber gar nicht erst sehen wollen. Es war immer noch am Schuetten und die Strasse (immerhin geterrt) glich einem Fluss auf dem sich stellenweise unglaublich viel Schlamm und Reste von Erdrutschen befanden. Ich hatte ordentlich Muffensausen und war total nervoes. Hab mich wie nach zwei Tassen Kaffee gefuehlt und angefangen zu zittern. Das lag nicht zuletzt daran, dass sie Strecke im Reisefuehrer schon unter guten Bedingungen als alles andere als gut beschrieben worden war. So stand dort drin, dass angesichts der steilen Abgruende und der riskanten Ueberholmanoever der Busfahrer die Gedanken ein ums andere Mal an die Lieben nach Hause schweifen wuerden (kann ich voll und ganz bestaetigen!). Der einzige Vorteil der Dunkelheit war, dass ich nicht gesehen habe, wie steil es nach unten ging, sondern es immer nur erahnen konnte. Unser Busfahrer ist gluecklicherweise sehr anstaendig gefahren, hat sich das Ueberholen allerdings nicht nehmen lassen. :-/
Nach einer schierlos nicht enden wollenden Zeit waren wir dann endlich auf der Panamericana und damit auf gesicherten Strassenverhaeltnissen. Gegen halb 10 waren wir dann endlich in Quito, wo wir auf offener Strasse und im stroemenden Regen rausgeschmissen wurden. Wir haben uns dann ein Taxi genommen und sind zu Albita gefahren, wo wir dann gegen Viertel nach 10 auch todmuede ankamen und nach einem kleinen Snack und heisser Schokolade ins Bett gesunken sind.

Galapagos

Am Montag war es dann endlich so weit – es sollte nach Galapagos gehen. Wir waren puenktlich zum Check-in am Flughafen, wo wir zunaechst mit unserem Gepaeck in die Quarantaene geschickt wurden. Unser Gepaeck wurde auf verbotene Gegenstaende (vor allem Lebensmittel) ueberprueft. Danach mussten wir uns fuer 10 Dollar eine Identitycard austellen lassen (so kann man den Touristen auch das Geld aus der Tasche ziehen). Danach durften wir wieder zum Check-in Schalter und anschliessend durch die Sicherheitskontrollen. Dort hat mich gleich die erste Ueberraschung erwartet. Mir sind ja die gaengigen Reisebedingungen durchaus bekannt und so habe ich versucht meine noch halbvolle 2-Liter Flasche auf dem Weg dorthin auf Ex zu leeren. Musste leider aufgeben und hab dem Sicherheitsbeamten ganz brav meine Flasche ausgehaendigt, woraufhin er sie in einen der Koerbe fuer die persoenlichen Wertgegenstaende gepackt hat, die durchleuchtet werden (das haette ich auch selber geschafft!). Weder Anna-Lena noch ich mussten die Flaschen abgeben – das nenne ich doch mal eine entspannte Sicherheitskontrolle.
Unser anschliessender Flug war richtig gut und es gab sogar war zu essen (ein Glueck, da wir noch nicht gefruechtstueckt hatten). Auf Galapagos angekommen mussten wir dann erst unsere 100 Dollar Parkgebuehr zahlen und anschliessend noch mal durch die Quarantaene – dabei wurde mir eine Orange abgenommen, die wir mitgenommen hatten (die Mango durften wir schon in Guayaquil abgeben). Damit soll vermutlich verhindert werden, dass irgendwelche Insekten auf die Insel eingeschleppt werden, die das dortige Oekosystem durcheinander bringen koennten. Im Flugzeug war sogar schon das Handgepaeck mit Insektenvernichtungsmittel eingenebelt worden, um keine unerwuenschten Mitreisenden einzuschleppen.
Nach den Kontrollen mussten wir dann relativ lange auf unser Gepaeck warten. Mit diesem ging es dann im Bus zunaechst zu einer kleinen Faehre, mit der wir von der Isla Baltra auf Santa Cruz uebergesetzt haben. Von dort ging es wieder mit dem Bus nach Puerto Ayora weiter, wo wir uns eine Unterkunft gesucht haben und eiskalt von der kraeftigen Preissteigerung seit Veroeffentlichung der Reisefuehrer erwischt wurden.
Nach einem Mittagessen ging es dann in bruetender Hitze zur Tortuga Bay, wo wir uns eine verdiente Abfrischung in absolut klarem Wasser abgeholt haben. Auf dem Weg dorthin haben wir jede Menge Geckos und bunte Wuermer entdeckt. Ausserdem durften wir grosse Kakteen bestaunen. Am Strand angekommen sind wir dann auf Pelikane und Landleguane gestossen. Beim anschliessenden Entspannen am Strand wurde ich dann fast von einer kleinen Krabbe in die grosse Zehe gezwickt. Die hat sich dann allerdings verzogen als sie gemerkt hat, dass ihre Beute (wieder) wach war. :-)
Gegen 5 Uhr haben wir uns dann auf den Rueckweg gemacht und sind etwas essen gegangen. Zum Nachtisch gab es dann superleckeres Taxoeis und haben etwas am Hafen gesessen. Dort folgte gleich die naechste Ueberraschung – ein kleiner Seeloewe gesellte sich zu uns und hat schon fast kleine Kunststuecke vorgefuehrt. Schon am ersten Tag so viel von der Tierwelt mitzubekommen war toll und wir hatten beide nicht damit gerechnet. Die negative Seite war allerdings, dass es nicht nur nette Tiere gab, sondern auch verdammt viele Muecken – und ratet mal, wen die am laufenden Band gestochen haben. :-(

Am naechsten Tag haben wir endlich mal etwas anderes fruehstuecken koennen. Hatten uns am Tag zuvor Cornflakes und Milch gekauft und die nun auf der Dachterrasse mit Blick auf den Hafen verdrueckt. Danach haben wir unseren Umzug in eine guenstigere und schoenere Unterkunft organisiert und unseren Rueckflug bestaetigt. Von dort aus haben wir uns dann auf den Weg zur Charles Darwin Forschungsstation gemacht. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem Stand vorbeigekommen, wo ein Mann frischen Fisch zubereitet hat. Die einheimischen Pelikane waren sich dieses Umstandes auch bewusst und standen folglich hinter dem Mann (an) und haben gehofft, dass ein Brocken fuer sie abfaellt oder er eine Sekunde nicht richtig aufpasst. Diesen Gefallen hat er ihnen (und uns) auch getan und sich kurz umgedreht um mit Kunden zu reden. Hinter seinem Ruecken sind die Pelikane dann alle mit einen Schlag auf den dort liegenden Fisch los und haben sich um das beste Stueck gestritten. :-)
Bei der Charles Darwin Station angekommen haben wir dann die Riesenschildkroeten gesehen, denen Galapagos den Namen zu verdanken hat. Ich kann kaum beschreiben was mir in dem Moment alles durch den Kopf ging. Die Tiere waren unglaublich gross und imposant – kurzum gesagt einfach toll. Ich bin supergluecklich, dass ich die Chance hatte diese Tiere zu sehen (damit ist ein kleiner Traum in Erfuellung gegangen). Danach sind wir bei den Babyschildkroeten vorbeigekommen, die total suess waren, aber auch mal so gross werden sollen (kann man sich kaum vorstellen).
Nach unserem Rundgang sind wir dann zu einem kleinen Strand, wo wir uns wieder etwas abgekuehlt haben. Dort haben wir superviele Krabben entdeckt, die es sich auf den Steinen gemuetlich gemacht haben. Nach ca. 1-2 Stunden haben wir uns wieder auf dem Rueckweg gemacht, da uns der Hunger rief. Den Nachmittag haben wir dann vor allem damit verbracht alle moeglichen Touranbieter abzuklappern und das beste Angebot zu finden. Leider waren die Touren viel teurer als erwartet, so dass wir uns entschieden haben nur eine grosse und eine kleines Tour mitzumachen.

Am Mittwoch wollten wir einen Ausflug zu einem grossen Lavatunnel auf der Insel machen. Fuer diesen Zweck sind wir nach dem Fruehstueck zunaechst in die Touristeninfo, um uns zu erkundigen wann die Busse fahren. Wir hatten beide den Eindruck, dass die Frau nicht so richtig mit den Infos rausruecken wollte und uns eher dazu bringen wollte eine Tour fuer 25 Dollar pro Person mitzumachen. Das wollten wir aber partout nicht und sind wie geplant auf eigene Faust losgezogen.
Mit einer Camioneta sind wir folglich bis zu den Lavatunneln gefahren und haben uns dort dann mit Taschenlampe durchgeschlagen. Ohne diese waeren wir auch wirklich aufgeschmissen gewesen, denn der Tunnel war wirklich pechschwarz. Selbst mit Taschenlampe war es schon verdammt unheimlich. Mir hat es besonders zu schaffen gemacht, dass man zwar gesehen hat, was vor einem liegt, aber nicht was hinter einem liegt. Wir dachten beide, dass wir eigentlich keine Angst im Dunkeln haetten, aber wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass wir ohne die andere wieder umgedreht waeren. 800 m im Stockfinsteren sind dann doch zu viel des Guten. ;-) Das hat man nun davon, dass man zu viele Horrorfilme und Buecher in seinem Leben gesehen bzw. gelesen hat und ueber eine ausserordentlich rege Phantasie verfuegt. Gegen Ende hin sind die Sorgen vor was auch immer im Dunkeln allerdings der reelen Gefahr von einem Stein erschlagen zu werden gewichen. Von denen lagen naemlich verdammt viele herum, die im Laufe der Jahre von der Decke gestuerzt waren und auch beachtliche Groessen erreichten. Der Zustand der Decke sorgte auch nicht gerade dafuer, dass meine Angst etwas gemindert wurde – eher im Gegenteil. Ich war folglich froh als wir wieder draussen waren. :-)
Wieder im Freien sind wir nach Bellavista zurueckgelaufen und etwas in die Richtung eines Berges spaziert. Da es allerdings unertraeglich heiss war, sind wir nach etwa 1km wieder zurueck und mit einem kleinen offenen Bus nach Puerto Ayora zurueckgefahren, wo wir etwas zu essen gesucht haben. Danach ging es mit dem Wassertaxi zum Angermeyer Point von wo aus wir zu einer kleinen Grotte gelaufen sind. Dort konnte man herrlich baden und schnorcheln, wenn man eine Schnorchelausruestung besitzt (wir nicht). Uns war es dort aber zu ueberladen, so dass wir nicht lange im Wasser waren. Stattdessen haben wir lieber den Kindern zugeschaut, die sich mit nicht nachwollenlassender Begeisterung ein uns andere Mal von den Felswaendern der Grotte ins kuehle Nass gestuerzt haben (die ganz Kuehnen haben sich das aus ca. 10 Metern Hoehe getraut).
Nach geraumer Zeit haben wir uns dann auf den Rueckweg gemacht, wobei wir einen kleinen Zwischenstop an einem Strand eingelegt haben und uns noch mal in die Fluten gestuerzt haben. Anschliessend ging es mit dem Wassertaxi wieder zurueck und wir haben etwas zum Abendessen gesucht. Dabei wurden wir allerdings von einem Stromausfall gebremst, der die gesamte Insel fuer ca. 2 Stunden erfasste. Da hier aber ueberwiegend mit Gas gekocht wird, haben wir doch etwas essen koennen und haben uns anschliessend im Stockdunkeln unseren Weg zum Hotel gesucht. Gerade als wir es uns mit Wein, Kerzen und Karten gemuetlich gemacht hatten, war der Strom wieder zurueck und folglich ging unser Ventilator wieder. Unsere Schokolade hatte leider den Geist aufgegeben und den Aggregatzustand von fest auf fluessig gewechselt, aber Not macht ja bekanntermassen erfinderisch und so durfte unsere Schokolade dann den restlichen Abend vor dem Ventilator abhaengen (im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen). :-D

Am Donnerstag haben wir dann eine kleine Bootstour mitgemacht. Mit Schnorchel und Taucherbrille ging es auf hohe See. Die Tour stellte sich gleich zu Beginn als voller Erfolg heraus. So hatten wir das Glueck gleich auf den ersten paar Metern mehrere Seeloewen und meine heissersehnten Blaufusstoelpel zu sehen (die Voegel sind wirklich zum Schiessen mit ihren blauen Fuessen). Danach ging es mit dem Boot zu einer kleinen Insel, die von mehreren Seeloewen bevoelkert wird und sich dort in der Sonne geraekelt haben. Eigentlich sollten wir dort schnorcheln gehen, aber da das Meer viel zu unruhig war, wurde das Schnorcheln auf etwas spaeter verschoben.
Nachdem wir die Tiere ausreichend bestaunt hatten, ging es wieder Richtung Insel, wo wir dann auch schnorcheln duften. Die Fischwelt gab leider nicht so viel her, aber es war eine gute Moeglichkeit gewesen uns schon mal auf das Schnorcheln am Samstag einzustellen und zu ueben.
Bei unserer anschliessenden Weiterfahrt haben wir dann einen Meeresleguan, mehrere Mantarochen und eine Meeresschildkroete gesehen. Unsere darauffolgende Wanderung fuehrte uns ungluecklicherweise zu der gleichen Grotte des Vortages, aber immerhin hatten wir diesmal eine Schnorchelausruestung dabei, so dass wir die unterseeische Landschaft und die grossen Fische bestaunen konnten. Danach ging es wieder zurueck zum Hafen.
Nachmittags waren wir dann etwas shoppen, haben unseren Rueckflug umgebucht, Schokolade getrunken und den dazu passenden Kuchen gegessen und eine weitere Lagune besucht. Abends haben wir uns dann leckere Encocados (in unserem Fall Garnelen in Kokosnusssosse) munden lassen – superlecker!

Am Freitag stand uns dann ein sehr sportliches Programm bevor. Wir haben uns Fahrraeder ausgeliehen, um eine kleine Tour zu machen (schon das zweite Mal seitdem ich in Ecuador bin!). Mit unseren Raedern sind wir dann allerdings zunaechst im Bus bis Santa Rosa gefahren (zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass es ca. 20km fast nur bergauf ging). Dort haben wir uns nach anfaenglichen Unsicherheiten auf den Weg zum Schildkroetenreservat gemacht, wo man die grossen Galapagosschildkroeten in freier Wildbahn erleben kann. Dazu ging es zunaechst ca. 3,5km nur bergab (allerdings auf einer kleinen Schotterpiste, so dass sich das Bremsen als schwierig gestalten sollte). An einer kleinen Gabelung haben wir uns dann fuer den linken Weg entschieden und sind diesem fuer ca. 1km gefolgt, bis der Weg dann so schlecht wurde, dass wir uns entschieden haben wieder umzukehren. Auf dem gesamten Weg hatten wir das Glueck auf 4 Schildkroeten zu treffen (darunter eine ganz grosse und "Morla" – siehe Bild). Es war ziemlich beeindruckend die in freier Wildbahn zu erleben, aber wir haben uns dann doch nach einiger Zeit losreissen koennen. Das war mir insofern ganz recht, da wir auf dem Hinweg einen Gedenktafel entdeckt hatten, die einem jungen Israeli gewidmet gewesen war, der in dem Reservat verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Der darauffolgende Rueckweg war superanstrengend, da er fast nur bergauf ging und in der Mittagshitze stattfand. Ich habe nach ca. 200m kapituliert und mir gedacht, wer sein Rad liebt, der schiebt (auch fuer 3km). Im Dorf angekommen ging es dann aber fast 20km nur bergab und mir folglich sehr gut. Auf unserem Weg Richtung Puerto Ayora sind wir, wie wir beide glauben, an einem Maultier vorbeigekommen, dass ein sehr merkwuerdiges Verhalten an den Tag legte. Zunaechst einmal haben wir von weiten echt geraetselt, ob es sich um einen Menschen oder um ein Pferd handelt (das Tier lief total komisch und man sah nur zwei Beine – nur damit das jetzt nicht ganz so bescheuert klingt). Als wir dann nah genug dran waren und es als Tier identifiziert hatten, ist das Vieh stehengeblieben und hat sich nach uns umgedreht um zu gucken wer dort kommt und was wir machen(war schon fast ein menschliches Verhalten). Dabei haben wir festgestellt, dass es zwar gewisse Aehnlichkeit mit einem Pferd und Esel hat, aber weder das eine noch das andere ist. Folglich haben wir uns auf Maultier geeinigt. Da ich ja keine Angst vor Tieren wie Ponys, Eseln oder Maultieren habe, bin ich ganz munter dran vorbeigefahren, waehrend Anna-Lena einen grossen Bogen drum gemacht hat (eine gewissen andere Person haette das sicherlich auch getan). :-P
Die letzten paar Meter auf dem Rad waren dann allerdings eine ziemlich Qual, da ich schon nicht mehr wusste wie ich sitzen sollte ohne dass mir der Hintern wehtut. Das Resultat des Ausfluges waren dann: Sonnenbrand auf dem Handruecken, ein schmerzendes Hinterteil und ein Bluterguss an der Innenseite der Oberschenkel (ich frag mich ehrlich wie bloed man sich eigentlich beim Radfahren anstellen kann). :-D
Nach Mittagessen und verdienter Verschnaufpause ging es dann noch einmal zur Tortuga Bay – diesmal allerdings mit Kamera. Um 17 Uhr wurden wir dann vom Parkwaechter aufgescheucht und haben uns auf den Rueckweg durch den Kakteenwald gemacht, wo wir unglaublich viele Leguane gesehen haben.

An unserem letzten Tag stand unser Tagesausflug zur Isla Bartolomé auf dem Programm. Dazu mussten wir allerdings verdammt frueh aufstehen, da wir um 5 Uhr abgeholt werden sollten. Der Bus war sogar halbwegs puenktlich und nachdem sich dann auch der letzte Tourgast gegen 5:40 zu uns bequemt hatte, ging es mit dem Bus Richtung Abfahrtshafen. Auf dem Boot (weiss nicht, ob man das in der Groesse schon Schiff nennen kann) gab es dann erst mal Fruehstueck.
Bei der Fahrt zu der Insel hatten wir verdammt viel Glueck. Wir haben gleich bei der ersten Insel etliche Seeloewen im Wasser gesehen. Auf unserer weiteren Strecke sind wir dann auf zwei Haie gestossen, von denen einer schnurrstracks auf das Boot zugehalten und erst im letzten Moment abgedreht hat (hatte zu dem Zeitpunkt leider noch nicht meine Kamera draussen). Etwas spaeter hat sich dann eine Gruppe von Delphinen zu uns gesellt, die uns fast 10 Minuten lang begleitet hat. Die haben schon fast mit dem Boot gespielt und es war ein supertolles Erlebnis diese Tiere mal so nah sehen zu duerfen.
Nach unserer Landung auf Bartolomé stand zunaechst eine kleine Wanderung zur Spitze an, von wo aus man die umliegende Landschaft und die Insel bewundern konnte. Die Insel hatte schon fast etwas Unwirkliches, da sie praktisch nur aus kleinen Straeuchern und Kakteen bestand und man unglaublich viele vulkanische Formen entdecken konnte (eigentlich kein Wunder bei einer vulkanischen Insel). Beim anschliessenden Abstieg habe ich mal wieder eine hohe Haltungsnote eingesackt, als ich auf den kleinen Steinen, die auf der Treppe lagen, ausgerutscht und auf meinem Hintern gelandet bin. Dabei habe ich mir etwas den Fuss aufgescheuert, was ja an und fuer sich nichts Schlimmes ist, aber aufgrund des darauffolgenden Tauchganges mit Haien etwas unguenstig war.
Es ging trotzdem mit dem Boot in eine naheliegende Bucht, wo wir dann schnorcheln konnten. Nachdem ich mich mehrmals bei unserem Reisefuehrer versichert hatte, dass es zwar Haie gibt, die aber alle harmlos waeren und er mich hoechstpersoenlich retten wuerde, habe ich mich dann auch ins Wasser getraut. Anna-Lena und ich haben uns ganz langsam vorgetastet, aber nachher immer weiter hinausgewagt. Dabei haben wir ganz viele Fische gesehen, die in vielen verschiedenen Farben daherkamen. Wir hatten auch das grosse Glueck eine riesengrosse Wasserschildkroete zu sehen, die direkt unter uns vorbeigeschwommen ist. Beim weiteren Schnorcheln sind wir dann noch auf einen Galapagospinguin gestossen, der winzig klein, aber total niedlich war. Direkt nach dieser Entdeckung hat sich dann ein Seeloewe zu uns ins Wasser gesellt und ist ganz dicht an uns vorbeigeschwommen. Mehr haben wir dann allerdings nicht mehr zu Gesicht bekommen. Einige der Tourteilnehmer haben einen Hai gesehen, aber uns ist das gluecklicherweise vergoennt geblieben (angesichts meiner aufgeschrammten Wunde am Bein waere ich vor lauter Schreck wahrscheinlich gestorben).
Wir haben uns dann wieder Richtung Strand vorgearbeitet, wobei ich fast auf einen Rochen drauf getreten waere, der im Sand gelegen hatte. :-) Mit einem kleinen Beiboot wurden wir dann vom Strand abgeholt und wieder auf unser Boot gebracht, wo es etwas zu Mittagessen gab (wie koennte es anders sein: Fisch! – aber ich bin ja mittlerweile so verzweifelt um Abwechslung in meinem Speiseplan bemueht, dass ich sogar Fisch und Brokkoli voruebergehend aufgenommen habe).
Anschliessend ging es mit dem Boot wieder nach Puerto Ayora zurueck, wo wir dann unsere Sachen gepackt und mal wieder bei Stromausfall zu Abend gegessen haben. Wir waren dann schliesslich noch im Kerzenschein T-Shirts kaufen, was eine interessante Erfahrung war und sich am naechsten Morgen auch als Ueberraschung herausstellen sollte. Das vermeintlich Rot stellte sich naemlich als Pink heraus und das Schwarz als Dunkelblau. :-D














Loja, Vilcabamba und Guayaquil

Am Mittwoch stand unsere Weiterfahrt nach Loja auf dem Programm, doch zunaechst haben wir die letzten Stunden in Cuenca auf sehr angenehme Art und Weise verbummelt. So haben wir gemuetlich gefruehstueckt, sind noch mal ueber die Maerkte und Plaetze spaziert und haben schliesslich unsere bestellten Panama-Huete abgeholt. Danach ging es dann mit Sack und Pack Richtung Busbahnhof, wo wir gerade so noch den 11 Uhr Bus nach Loja erwischt haben – wir hatten ungluecklicherweise nicht mehr die Zeit uns noch mit Proviant einzudecken, was wir spaeter bitter bereuen sollten.
Normalerweise gibt es naemlich immer Strassenverkaeufer, die mit ihrem Kram in den Bus einsteigen und dies an die Fahrgaeste verkaufen. Das funktioniert natuerlich bei langen Strecken besonders gut und die Kaufbereitschaft schnellt in die Hoehe. Da wir keinen Proviant mithatten, waren wir mehr als nur kaufbereit. Unser Problem war, dass es keine Verkaeufer gab! Wir hatten uns bei der Abfahrt mit dem Gedanken getroestet, dass wir auf dem Weg nach Loja etwas im Bus kaufen koennen (normalerweise ist das Angebot riesig) – da wussten wir ja noch nicht, dass wir mitten durch die Pampa fahren und fuer mehrere Stunden an keinem Dorf vorbeikommen! Wir sind folglich fast gestorben vor Hunger und ich habe bei einem kurzen Baustellenampelstop auch folglich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und Kekse und Chips eingekauft (was anderes gab es nicht und wir hatten solchen Hunger, dass wir nicht sehr waehlerisch waren). :-)
Das letzte Stueck nach Loja war ziemlich angsteinfloessend und ich war superfroh, dass es nicht regnete. Die Strasse war naemlich nicht etwa geterrt, sondern es war eine reine Staubpiste ohne festen Belag. Folglich war es fuer den Bus etwas schwierig zu bremsen und schnell zum Stehen zu kommen. Zweimal haette es auch fast gekracht. Bei Regen haette ich die Strecke nicht fahren wollen – der Bus waere wahrscheinlich einfach geradeaus weiter gerutscht, den Abhang runtergestuerzt und im Fluss gelandet! Wir waeren auf jeden Fall die ersten gewesen, die das haetten live miterleben duerfen, wir sassen naemlich in der ersten Reihe und haben folglich jedes Manoever direkt mitbekommen. :-(
In Loja angekommen haben wir uns dann mit Alex, Julie (Daenen) und Felix (Deutscher) in ein Taxi gequetscht. Haette nicht gedacht, dass wir 5 Mann plus Taxifahrer und Gepaeck in das Auto passen, aber ich sollte eines Besseren belehrt werden. Die Fahrt war zwar alles andere als bequem, aber immerhin schnell vorbei. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, haben wir uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht, in dem man besonders gut Cuy (Meerschweinchen) essen kann. Nach langer Suche haben wir es auch gefunden und ich habe mein erstes und vermutlich auch letztes Cuy gegessen. :-) Ich kann gar nicht richtig beschreiben wie es geschmeckt hat, da ich nichts Vergleichbares kenne. Wie ihr auf dem Foto sehen koennt, hatte ich den hinteren Teil des Tieres vor mir, worueber ich sehr froh war, da ich es furchtbar finde, wenn mich mein Essen anguckt (das erklaert vielleicht auch meine Abneigung gegen Fisch). Cuy sieht uebrigens auf dem Grill und bei Verkaufsstaenden aus wie eine etwas zu gross gewordene Ratte – also eine wahre Schoenheit. :-D Es hat zwar ganz gut geschmeckt (war allerdings auch nicht viel dran) und die Haut ist auch in diesem Fall das Beste an dem Tier gewesen, aber es ist mir doch etwas schwerer gefallen, die so zu geniessen, wie ich das bei Huehnchen tue. Fazit: Ich wuerde es zwar nochmal essen, aber nicht nochmal bestellen.
Als Nachtisch gab es dann mal wieder Eis und danach sind wir mit Alex und Julie noch in eine Bar gegangen, wo uns die beiden Cuarenta (ein Kartenspiel, das hier jeder in Ecuador kennt) beigebracht haben.

Am naechsten Tag sollte es gegen Mittag nach Vilcabamba weiter gehen. Doch vorher haben wir noch einen Ort zum Fruehstuecken gesucht und uns dann Loja etwas angesehen. Leider hatten wir keine Zeit mehr fuer die Parks. Die sollen Loja naemlich von anderen Staedten unterscheiden und wirklich sehr schoen sein.
Beim Busbahnhof angekommen haben wir uns gluecklicherweise ueber die vermeintlichen Verbindungen am naechsten Tag nach Zaruma erkundigt. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass am naechsten Tag Feiertag (Karfreitag) sei (hatten wir schon ganz vergessen, da wir nicht in Osterstimmung waren und es hier auch keine Ostereier oder aehnliches zu kaufen gibt) und folglich kein einziger Bus fahren wuerde. Wir standen also zunaechst etwas ratlos herum und haben uns dann darauf geeinigt, dass wir dann halt zwei Tage in Vilcabamba verbringen werden und Zaruma wohl oder uebel auslassen muessen.
Nach Vilcabamba ging es dann mit einem kleinen Bus nach Vilcabamba, bei dem unser Gepaeck Frischluft schnuppern durfte, da es oben auf dem Dach mitfuhr. In Vilcabamba stand uns dann die schwierige Aufgabe bevor eine Unterkunft zu finden. Uns wurde in drei Hotels mitgeteilt, dass keine Zimmer mehr frei seien bis wir dann schliesslich ein sehr suesses kleines Hotel mit einem versteckten Garten im Inneren gefunden haben (hiess folglich auch jardín escondido), wo noch Zimmer frei waren.
Den restlichen Nachmittag bzw. Abend haben wir zunaechst essend und dann wieder kartenspielend zugebracht. Vor dem Schlafengehen musste Anna-Lena dann als Kammerjaegerin taetig werden und mehrere Spinnen erledigen. :-) Ein grosses Exemplar hing leider zu weit oben an der Decke und blieb folglich am Leben. Hab die Nacht daher auch sehr unruhig zugebracht und dieses Vieh auch schon in mein Bett krabbeln sehen. Haette nur noch gefehlt, dass ich wie damals in England aus dem Bett gefallen waere. :-D

Am naechsten Tag wollten wir eigentlich die Umgebung etwas erkunden und wandern gehen um die Landschaft gebuehrend bewundern zu koennen. Dem Anliegen wurde von meiner Seite aus ein kraeftiger Strich durch die Rechnung gemacht, da ich an dem Tag von dem Leiden fast saemtlicher Reisender erfasst wurde und den ganzen Vor- und halben Nachmittag zwischen Bett und Bad pendelnd zugebracht habe.
Am spaeten Nachmittag ging es mir dann gluecklicherweise wieder etwas besser und wir konnten zumindest noch etwas spazieren gehen. Im Hotel angekommen hat sich diese sportliche Betaetigung dann allerdings gleich mit Fieber geraecht. Hatte ueber 39 Grad und da es von der Anzahl der Tage nach dem Regenwald auch mit Malaria gepasst haette, hatte ich tierisch Schiss, dass es sich um einen Ausbruch handelt. War kurz davor meine geborgten Tabletten einzuwerfen, als wir erfahren haben, dass Julie und Alex mit den gleichen Probleme zu kaempfen haben. Anna-Lena und ich sind daher beide zu dem Schluss gekommen, dass es am Essen gelegen haben muss und ich bin ohne Fieber wieder beruhigt eingeschlafen.

Am Samstag stand uns dann eine mindestens 8-stuendige Busfahrt nach Guayaquil bevor. Half ja alles nichts und so musste ich mich auf die Wirkung meiner Reiseapotheke verlassen. Zunaechst ging es mit dem Bus nach Loja, wo wir dann in einen Bus nach Guayaquil umgestiegen sind.
Die Busfahrt war verdammt lang und es gab nur eine etwas groessere Pause, bei der man sich mal die Beine vertreten konnte. Danach waren wir wieder zum Sitzen und Langweilen verdammt. Sind schliesslich nach mehr als 9 Stunden Busfahrt in Guayaquil angekommen, wo uns eine nette Mitfahrerin in ein Taxi verfrachtet hat.
Beim Hostal angekommen haben wir fix unser Zeug abgeladen, etwas gegessen und danach total platt vorm Fernseher gelegen – auf so eine Hitze und Schwuele waren wir nicht eingestellt gewesen. Wir hatten zwar einen kleinen Ventilator, aber der hat auch nicht wirklich viel weitergeholfen – aber besser als nichts. :-)

Am naechsten Tag haben wir uns dann Guayaquil angeschaut und dabei sehr viel Acht auf unsere Sachen gegeben. Laut Anna-Lenas Reisefuehrer und Berichten von anderen Leuten soll dort viel geklaut werden und wir hatten folglich besonders viel Angst um unsere Kameras. Haben sie beide nichtsdestotrotz mitgenommen, um unsere Erlebnisse festhalten zu koennen.
In einem der Parks sind wir auf jede Menge Landleguane gestossen, die dort saemtliche Flaechen, aber mit Vorliebe die Baeume, in Beschlag genommen und es sich dort haben gutgehen lassen. Ausserdem waren wir noch an der Flusspromenade und in einem kleinen Viertel, dass sich "Las Peñas" nennt. Dort sind die Haeuser alle in sehr froehlichen und bunten Farben angestrichen und es haben sich wohl auch viele Kuenstler in dieser Gegend niedergelassen.
Den restlichen Nachmittag haben wir dann ohne Kameras zugebracht und uns noch ein bisschen die Stadt angeguckt und es uns bei einem Kaffee gut gehen lassen und schliesslich Pizza zu Abend gegessen. Lagen an dem Abend zeitig im Bett, da wir am naechsten Tag frueh raus mussten und unseren Flug nach Galapagos auf keinen Fall verpassen wollten.




Samstag, 29. März 2008

Cuenca

Ich bin gesund und munter aus meinem Urlaub zurueck (nicht selbstverstaendlich angesichts der letzten Busfahrt, aber dazu spaeter) und daher will ich mal meinen Reisebericht fortsetzen.
Als letztes habe ich ja von unserer Fahrt nach Cuenca berichtet. Die erste Nacht dort haben wir recht gut verbracht, auch wenn wir aeusserst nachtaktive Nachbarn hatten und das Hotel leider nicht ueber quietschfreie Betten verfuegte. ;-) Am naechsten Morgen haben wir uns also nach unserem Fruehstueck auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht, was nicht nur (aber auch) an den hellhoerigen Zimmern und dem furchtbar kleinen Bad lag. Wir haben sicherlich zwei Stunden damit zugebracht ein Zimmer zu finden, das unseren Anspruechen genuege leisten konnte, konnten aber bei allen keine deutliche Verbesserung zu unserer Unterkunft feststellen, so dass sich ein Umzug gelohnt haette. Wir hatten eigentlich schon aufgegeben, als wir durch puren Zufall auf ein kleines relativ guenstiges Hotel gestossen sind, dass so war, wie wir es uns vorgestellt hatten. Daraufhin haben wir erst mal mit einem Milchshake angestossen und dann unseren Umzug geregelt.
Im stroemenden Regen sind wir anschliessend in ein kleines Museum gegangen, in dem die Herstellung der Panama-Huete gezeigt und erklaert wurde (diese stammen uebrigens aus Ecuador und nicht, wie man dem Namen nach vermuten koennte, aus Panama). Mein Kopf wurde zu diesem Zweck ausgemessen, wobei unser Museumsfuehrer und Anna-Lena uebereinstimmend zu der Meinung kamen, dass ich eine etwas merkwuerdige Kopfform habe (man kann nie genug Komplimente hoeren). :-(
Nach diesem kulturellen Ausflug haben wir uns zunaechst um unser leibliches Wohl bemueht und anschliessend die zu uns genommenen Kalorien bei einem Stadtbummel wieder abgearbeitet. Abends waren wir dann in einer kleinen Bar essen und haben die restliche Zeit mit Kartenspielen und Lesen verbracht.
Am naechsten Tag stand ein Ausflug nach Ingapirca auf dem Programm - eine alte Inkaruine, bei der auch der Inka-Trail entlanglaeuft. Wir haben dort an einer kleinen Fuehrung teilgenommen und anschliessend noch etwas das Gelaende unter die Lupe genommen. Da wir allerdings beide zu faul fuer eine Wanderung waren, sind wir wieder zum Bus und nach Cuenca zurueckgefahren. Auf der Fahrt durften wir wieder einmal feststellen, dass unsere Maegen hinsichtlich der vielen Serpentinen ueberaus standhaft sind, waehrend es Einheimischen teilweise anders geht (zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass es sich um 2-3 Kinder handelte)!
Die restliche Zeit in Cuenca haben wir dann vor allem eisessend und gemuetlich durch die Strassen bummelnd verbracht. Abends sind wir dann ins Kino, wo Anna-Lena todesmutig und wie ein Blitz unsere mitgebrachten Fast-Food-Utensilien in den Kinosaal geschmuggelt hat. :-) Fuer den anstrengenden Heimweg haben wir uns wieder zu einem Eis hinreissen lassen (die Eisdiele war einfach spitze) und sind dann gluecklich und zufrieden ins Bett geplumpst.
Die restlichen Berichte gibt es entweder nachher oder morgen. Fotos folgen hoffentlich ebenfalls (Mir wurde NICHT meine Kamera geklaut!!!).
Ganz liebe Gruesse,
eure Kathrin


Samstag, 15. März 2008

Ambato, Riobamba und Fahrt nach Cuenca

Die Nacht zum Freitag war sehr kurz, aber auch lustig. Anna-Lena und ich sind beide zunaechst muede gegen halb Elf eingeschlafen, waren allerdings beide gegen halb Zwei nachts wieder munter und konnten nicht mehr einschlafen. Wir haben die naechsten zweieinhalb Stunden vor allem quatschend und viel lachend im Bett verbracht. Ausserdem haben wir eine mehr als DIN 4 Seite lange Liste mit Gerichten erstellt, die wir unbedingt essen wollen, wenn wir wieder zu Hause sind (da soll mal einer sagen wir waeren faul). Ausserdem haben wir ernsthaft mit dem Gedanken gespielt aufzustehen und einen sehr fruehen Bus nach Ambato zu nehmen. Ich konnte mich allerdings nicht richtig aufraffen und so sind wir doch noch mal fuer etwas mehr als 2 Stunden eingeschlafen und erst kurz vor halb Sieben aufgestanden.
Nach dem Packen und Fruehstueck ging es dann mit dem Bus nach Ambato. Da die Busfahrt sehr lang war (5 Stunden) und wir ja in der Nacht nicht viel geschlafen hatten, sind wir beide ein paarmal weggenickt (allerdings immer schoen im Wechsel, damit uns auch ja nichts geklaut wird). :-) In Ambato haben wir uns wieder ein kleines Hostal gesucht und erst mal unsere Rucksaecke abgestellt und danach ging es mehr oder weniger von Essen zu Essen. So sind wir zunaechst in ein kleines Lokal um zu Mittag zu essen. Anschliessend haben wir uns ein Eis gegoennt mit dem wir Richtung Park spaziert sind, wo wir uns eine Weile hingesetzt haben. Nach ca. einer Viertelstunde konnten wir uns dazu aufraffen und uns auf den Weg zur quinta von Juan Leon Mera zu machen. Das Haus und das Gelaende waren wirklich superschoen, aber da wir erst kurz vor Ende der Oeffnungszeit dort eingetrudelt waren, hatten wir nicht allzu viel Zeit beides zu besichtigen.
Da es danach wieder angefangen hat zu regnen und sich die Fahrt zu einem Aussichtspunkt bei dem schlechten Wetter nicht gelohnt haette, haben wir uns wieder in einen Bus Richtung Zentrum gesetzt, wo wir uns auf die Suche nach einem Café gemacht haben. Dort haben wir uns ein Stueck Schokoladenkuchen und einen Cappuccino gegoennt. Anschliessend haben wir durch Zufall eine kleine Buchhandlung entdeckt, in der wir etwas gestoebert haben und Anna-Lena hat sich auch einige Buecher gekauft. Danach war es schon wieder Zeit fuers Abendessen und wir sind in eine Pizzeria gegangen, wo wie sehr lecker zu Abend gegessen haben. :-)
Und danach ging es dann im Dunkeln und mit leicht mulmigen Gefuehl wieder Richtung Hostal, wo wir es uns bei mehreren Folgen "Friends" (auf Englisch!!!) vor dem Fernseher bequem gemacht haben.

Heute morgen ging es dann nach dem Fruehstueck zunaechst nach Salasaca, wo wir uns eigentlich die urspruengliche Lebensweise der Salasaca-Indianer anschauen wollten. Leider hatte die Entwicklung auch dort nicht halt gemacht und wir wurden in einem ziemlich haesslichen kleinen Ort vom Busfahrer hinausgelassen. Wir haben uns dort einiges Kunsthandwerk angeschaut und haetten auch gerne etwas gekauft. Allerdings wollten die Verkaeufer nicht mit sich verhandeln lassen und da wir uns ueber den Tisch gezogen sahen, haben wir uns ohne Einkaeufe wieder in den naechsten Bus Richtung Ambato gesetzt.
Dort sind wir dann in einen Bus nach Riobamba umgestiegen, der uns irgendwo an der Hauptstrasse rausgeschmissen hat. Mit einem Stadtbus ging es dann mit all unserem Kram in das Zentrum hinein. Das war auch zunaechst kein Problem, da der Bus leer war. Dieser Zustand wurde ungluecklicherweise nicht beibehalten und so mussten wir uns dann schliesslich aus einem total ueberfuellten Bus mit unseren grossen und kleinen Rucksaecken an zig Passagieren herausschaelen.
Wir haben dann gluecklicherweise sehr schnell unsere anvisierte Unterkunft gefunden, die uns auch ausgesprochen gut gefallen hat. Wir haben dann unsere Sachen abgeladen und sind nur mit dem Noetigsten losgezogen, um uns die Sehenswuerdigkeiten anzuschauen. Vorher sind wir allerdings noch bei einer Waescherei vorbei, um unsere Waesche endlich mal wieder waschen zu lassen. Anschliessend sind wir etwas in dem Ort rumgebummelt und haben uns die schoenen Gebaeude angeschaut.
Gegen drei Uhr sind wir schliesslich zum Bahnhof gelaufen, um unserer Zugticket fuer unsere Fahrt nach Alausí zu kaufen. Leider gab es aufgrund der starken Regenfaelle in den letzten Wochen einen Erdrutsch, so dass die Strecke von Riobamba nach Alausí nicht bedient werden kann. Ich sah meine heissersehnte Fahrt mit dem Zug durch die Nariz del Diablo schon den Bach runtergehen, als der Bahnangestellte meinte, dass wir aber mit einem Bus nach Alausí fahren und dort in den Zug umsteigen koennten, da die Strecke ab dort naemlich noch befahren wird. :-) Das haben wir natuerlich auch sofort gemacht. Der einzige Nachteil: wir mussten nicht erst gegen 7 Uhr am Bahnhof sein, sondern bereits um 6 Uhr (ich rede von morgens!).
Anschliessend haben wir ein kleines Café gesucht und heisse Schokolade mit Kuchen gegessen (das Leben kann echt verdammt schoen sein). :-) Nachdem wir dann abends unsere saubere und frisch gewaschene Waesche abgeholt hatten, sind wir dann lecker mexikanisch essen gegangen.

Am Sonntag hiess es dann verdammt frueh aufstehen (4:40 ging unser Wecker los - ich haette ihn am liebsten gegen die naechste Wand gepfeffert). Der Vorteil war, dass wir zu so frueher Stunde die einzigen am Fruehstuecksbuffet waren und in aller Ruhe in den Tag starten konnten. Gegen Viertel vor Sechs haben wir dann unsere Rucksaecke geschultert und sind zum Bus gelaufen. Dort waren schon jede Menge andere Touristen, was uns beiden nicht sonderlich in den Kram gepasst hat. Wirklich schwer zu kaempfen hatte ich dann allerdings mit den einheimischen Verkaeufern, die sich auf den fruehen Bus und die wenigen Fruehstuecksmoeglichkeiten ausserhalb von zwei Hotels eingerichtet hatten. Die standen naemlich mit allerlei Sachen vor dem Bus (und nachher auch im Bus) und haben einem ihre Produkte unter die Nase gehalten.
Mit etlicher Verspaetung ging es dann nach Alausí los. Die Fahrt durch die Landschaft war toll und nach ca. 1/1/2 h waren wir dann auch schliesslich vor Ort. Wir haben zunaechst unsere Koffer bei der Gepaeckaufbewahrung abgegeben und schliesslich versucht Tickets fuer den Zug zu ergattern. Der war allerdings ausgebucht und wir wurden auf den 9:30 Uhr Zug vertroestet, bei dem allerdings nicht sicher war, ob Platz fuer uns besteht oder ob nicht. Meine Laune war folglich auf dem Weg der Schlechterung (das Wort gibt es sicherlicht nicht, aber ihr wisst was ich meine). Die Tickets wurden dann allerdings doch noch ganz ueberraschend freigegeben und damit war der Tag gerettet. Die restliche Zeit bis zur Abfahrt haben wir dann bummelnder Weise in Alausí verbracht und uns den Markt und die kleinen superniedlichen Strassen angesehen.
Puenktlich um 9:30 Uhr waren wir dann wieder vor Ort und haben auf die Abfahrt des Zuges gewartet. Die wurde allerdings verzoegert - durch Deutsche! Die hatten wohl vor einem Jahr Tickets fuer den Zug gekauft und sich in den Kopf gesetzt mit unserem mitzufahren, was aber nicht ging, da alle Tickets schon verkauft waren. Die Deutschen haben sich folglich zunaechst geweigert auszusteigen und einen ziemlichen Aufstand verursacht. War mir ja schon zu dem Moment peinlich, dass es sich ausgerechnet um Deutsche handelt - das wurde noch verstaerkt, als diese schliesslich angefangen haben gegen Ecuador und Suedamerika im Allgemeinen zu meckern! Dieses furchtbare Volk ist dann aber schliesslich ausgestiegen und wir konnten starten. :-)
Die anschliessende Fahrt war wieder mal atemberaubend. Die Fahrt durch die Teufelsnase war schliessliche eine interessante Erfahrung, da der Zug rueckwaerts fahren musste. Gluecklicherweise hatte das Wetter ein Nachsehen mit uns, so dass ich ein paar schoene Fotos machen konnte (folgen irgendwann).
Gegen halb Zwoelf waren wir dann wieder am Bahnhof und haben unser Gepaeck abgeholt. Wir wollten ja eigentlich die Nacht in Alausí verbringen, aber da der Ort sehr klein war, haben wir uns dann fuer die Weiterfahrt nach Cuenca entschieden. Nach ca. der Haelfte der Strecke mussten wir dann in einen anderen Bus umsteigen, da unserer geruechtehalber Probleme mit dem Motor oder wahlweise der Bremse hatte. Auf dem weiteren Weg sind wir dann schon wieder an einem verunglueckten Bus vorbeigekommen, der auf der rechten Seite total eingedellt war. Dem Aussehen nach zu Urteilen gab es allerdings keine Toten, sondern "nur" Verletzte.
Nach einer Ewigkeit sind wir dann in Cuenca angekommen, wo wir uns eine Unterkunft fuer die Nacht gesucht haben und anschliessend unsere leeren Magen gefuellt haben. Als Nachtisch gab es dann superleckeres Eis in einer sehr ansprechenden Groesse - sprich winzig kleine Waffel mit zwei gigantischen Eiskugeln gekroent von einem kleinen Berg Sahne. :-D

Und damit war es dass erstmal von mir meine Lieben. Ich melde mich bei Gelegenheit wieder und berichte mehr.
Ganz liebe Gruesse nach Hause,
eure Kathrin




Dschungeltour zweiter Teil

Da will ich mal meinen Bericht unserer Dschungeltour zu Ende bringen. Unser dritter Tag im Dschungel ging sehr langsam los. Nach dem allmorgendlichen Ritual des Schuheausklopfens und einem leckeren Fruehstueck ging es zur Schule der Kommune. Dort sollten wir die Kinder urspruenglich nur kurz besuchen und mit Liedern auf Quichua begruesst und wieder verabschiedet werden. Da die Lehrerin fuer diesen Tag allerdings ausgefallen war und Emilio wusste, dass wir beide ein Volontariat an einer Schule absolviert hatten, hielt er es wohl fuer eine tolle Idee, dass wir den Unterricht uebernehmen und gestalten. Das fanden wir beide nicht so toll und hatten nach etwas mehr als anderthalb Stunden auch keine Ideen mehr (hatten ihnen ein paar Worte auf Deutsch beigebracht und sie uns auf Quichua und mit ihnen Plumpssack gespielt), was man denn noch so mit den Kindern machen koennte (Lust davon abgesehen auch nicht). Emilio hat dies gemerkt (war nicht sehr schwer) und hat die Kinder folglich frueher in den Feierabend verabschiedet. :-)
Anschliessend sind wir zu unserer Cabaña zurueck, wo wir den Dorfbewohnern beim Arbeiten zugeschaut haben. Die hatten naemlich eine Minga einberufen, um das Dach unserer Cabaña in Gemeinschaftsarbeit neu zu decken und sich etwas um das umliegende Gelaende zu kuemmern. Dabei war schwere koerperliche Arbeit angesagt. So mussten die Maenner und Frauen das Gras zum Beispiel mit einer Machete kuerzen, da es keinen Rasenmaeher gab! Wir haben uns derweil etwas in den Schatten geknallt und bei Musik entspannt. Es haette nur noch eine Haengematte und ein Cocktail gefehlt. ;-)
Nach unserem Mittagessen ging es dann allerdings etwas sportlicher weiter. So sind wir durch den Urwald bis zu einem gigantischen Baum gelaufen. Dieser soll laut Emilio vermutlich mehr als 500 Jahre auf dem Buckel haben. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen riesengrossen Baum gesehen. Er war um die 80 Meter hoch und hatte einen geschaetzen Umfang von 20 Metern (wenn das ueberhaupt reicht). Ausserdem hatte er fantastische und riesengrosse Brettwurzeln ausgebildet und sah einfach nur imposant aus.
Danach sind wir zu einer Familie gegangen, die gleich um die Ecke wohnte. Von dem Haus hatte man einen tollen Blick ueber den Río Napu und einen Ausblick ueber einen kleinen Teil des Dschungels. Wir haben dort eine ganze Weile zugebracht und uns an dem unglaublichen Blick ergoetzt. Kurz bevor wir gegangen sind, haben wir ungluecklicherweise chicha angeboten bekommen, die wir schlecht ablehnen konnten. Die war zwar nicht ganz so eklig wie die vom Vortag, aber immer so meilenweit von einem Zustand wie "lecker" entfernt.
Nachdem wir uns schliesslich wieder einen Weg zu unserer Cabaña gebahnt hatten, haben wir unsere Siebensachen zusammengesucht und sind in einem kleinen Fluss mit natuerlich abgegrenzten Becken baden gegangen. Das Wasser sah zwar etwas trueb aus (was an den Sulfaten im Wasser lag), soll aber fuer den Koerper eine Wohltat sein. Ich kann das nicht so ganz beurteilen, da ich es nicht furchtbar lang im kuehlen Nass ausgehalten habe. Dies hatte mehrere, und in meinen Augen ueberaus gute Gruende: Erstens wusste ich nicht, wass sich unter mir im Wasser befindet, da man ja nichts sehen konnte; Zweitens sah ich mich durch ein Kommentar Anna-Lenas an die Geschichte mit dem Wurm erinnert, der unter Umstaenden ueber die Harnroehre in den Koerper kriecht (laut Emilio existiert der nicht in fliessenden Gewaessern, aber da das Wasser in dem Becken ja nicht als richtig fliessend bezeichnet werden kann, war ich mir da nicht so sicher); Drittens hatte ich eine Spinne an der Seitenwand entdeckt (nicht sooo riesig, aber gross genug fuer so ein bloedes Vieh), die ploetzlich nicht mehr da war; und Viertens war das Wasser verdammt kalt (vermutlich der einzige Grund, der eventuell Einigen von euch einleuchtet). :-D
Nach dem Abendessen hat Emilio uns schliesslich noch etwas ueber die Legenden der Gegend erzaehlt, aber da wir beide ziemlich muede waren, lagen wir dann doch relativ frueh im Bett. Mussten uns dazu allerdings erstmal durch stroemenden Regen kaempfen, der aber immerhin den Vorteil hatte, das schwelende Feuer, dass neben unserer Huette gelegt wurde, um die alte Dachdeckung der Cabañas abzufackeln, zu loeschen (hatte mir schon ausgemalt, wie ich an einer Rauchvergiftung zu Grunde gehe).
Am Mittwoch ging es nach dem Fruehstueck wieder in den Dschungel rein, um uns die Plantage von Xavier anzuschauen. Auf dem Weg dorthin hat sich Anna-Lena dann ihre erste Dschungelverletzung zugezogen. Und zwar hat sie sich die Kopfhaut an einem Dorn etwas aufgeratzt. Da es sich um eine Kopfwunde gehandelt hat, hat diese natuerlich sofort angefangen zu bluten (allerdings nicht sehr stark). Emilio hat sie dann mit natuerlichem Alkohol einer Pflanze sozusagen erstversorgt. :-) Danach sind wir nichtdestotrotz zur Plantage weitergelaufen. War mal wieder extrem matschig und ich haette einmal sogar meinen Gummistiefel verloren, wenn Emilio mich nicht samt Schuh aus dem Matsch gezogen haette. ;-)
Auf der Plantage angekommen, haben wir dann schliesslich den Maennern etwas bei der Arbeit zugeschaut. Die haben diese fuer den Anbau von Yucca vorbereitet und alles "Unkraut" mit einer Machete beseitigt. Dort hat es leider von Muecken gewimmelt, die sich durch die Arbeit der Maenner in ihrer Ruhe gestoert sahen und es folglich alle fuer eine augezeichnete Idee hielten, sich bei mir niederzulassen. Ich fand das natuerlich nicht so toll und auch etwas beunruhigend, da die sich aufgrund meines Mueckenmittels eigentlich gar nicht erst in meine Naehe haetten wagen duerfen - aber da stand ich nun neben Anna-Lena mit einer frischen und leicht blutigen Kopfverletzung und wurde von Muecken belagert, waehrend sie friedlich und unbehelligt neben mir stand! :-( Ich habe folglich die ganze Zeit wedelnd mit meiner Jacke auf dem Feld zugebracht, damit sich die Muecken erst gar nicht richtig hinsetzen und zustechen koennen.
Auf dem Rueckweg von der Plantage haben wir dann einige Samen und Pflanzen fuer die Kunstherstellung am Nachmittag eingesammelt. Bei den Cabañas angekommen habe ich mich dann aufopferungsvoll um Anna-Lenas Verletzung gekuemmert und diese mit Wattestaebchen und Desinfektionszeug gereinigt (hat schon seine Vorteile, wenn die eigene Mutter gelernte Krankenschwester ist - immerhin wurde mir bei dem Blut nicht schlecht). :-) Anschliessend haben wir mit der Herstellung des Kunsthandwerkes begonnen. Dazu haben wir zunaechst zugesehen wie Emilios Bruder aus dem langen Blatt einer Pflanze natuerliche Fasern gewonnen hat. Diese wurden erst von ihrer gruenen Huelle befreit, bevor sie dann gewaschen und getrocknet wurden. Danach wurden aus den Fasern Faeden fuer Ketten und Armbaender in muehsamer Arbeit gewonnen. Anschliessend hat er kleine Loecher in die gesammelten und mitgebrachten Kerne gebohrt und uns gezeigt wie man mit den Materialien ein Armband herstellen kann. Anna-Lena und ich haben jeweils ein Armband hergestellt und danach noch jeweils eine Kette aus den gleichen Materialien gekauft (war keine Zeit mehr die noch selber zu machen). :-)
Danach ging es noch mal in den Urwald um die traditionelle Fallenstellung kennenzulernen. Emilio hat dazu direkt vor unseren Augen drei Fallen gebaut, die vollstaendig aus natuerlichen Materialien hergestellt waren. Sie waren alle drei sehr effektiv und, besonders die erste, auch ziemlich brutal. Mit den Fallen kann man so gut wie alles fangen - angefangen von kleinen Saeugetieren und Voegeln bis hin zu groesseren Tieren.
Auf dem Weg zu unserer Huette zurueck, es war kurz davor zu daemmern, sind wir wie immer hinter Emilio hergelaufen, bis er mit einem Schlag stehen geblieben ist. Als wir wissen wollten was los ist, wollte er wissen, ob wir "es" sehen koennen. In dem Moment dachte ich schon, dass es sich vermutlich um eine Schlange handelt, habe aber einige Augenblicke gebraucht bis ich sie dann auch gefunden habe. Diese hatte sich naemlich ganz heimtueckisch auf einem Ast niedergelassen um dort auf Beute (also uns) zu warten. Heimtueckisch ist es insofern, dass ich meist so viel damit zu tun hatte, dass ich mich bei dem vielen Matsch nicht am laufenden Band hinlege, dass ich meine gesamte Konzentration immer nur auf den Weg und nicht auf Aeste darueber gelegt hatte! Bei der Schlange handelte es sich um ein ziemlich giftiges und wohl auch aggressives Exemplar, so dass wir einen anderen Heimweg eingeschlagen haben (und das obwohl Emilio eine Machete dabei hatte).
Wieder bei der Huette angekommen (lebend!) hatten wir dann etwas Zeit unsere auferzwungene Nummer fuer den Abschiedsabend einzuueben, der nach dem Abendessen stattfinden sollte. Wir durften naemlich nicht nur passiv daran teilnehmen, sondern sollten uns auch aktiv mit etwas beteiligen. Von der Grundidee war das ja wirklich nett gemeint - sie konnten ja nicht wissen, dass sie bei mir auf einen absolut talentfreien Menschen gestossen sind, der weder tanzen noch singen noch irgendetwas kann, dass man in irgendeiner Weise vortragen koennte. Anna-Lena ging es nicht viel anders und so haben wir uns dazu entschieden ein Lied in Quichua vorzutragen (Strafe muss sein!), dass gluecklicherweise nur aus zwei Stropfen bestand. Sofern wir auch nur einen einzigen Ton getroffen haben, war das purer Zufall (kann jeder bestaetigen, der mich schon mal hat singen hoeren muessen). :-D Doch damit nicht genug, mein zweites nicht existierendes Talent wurde bei zwei Taenzen auch noch mal zur Schau gestellt (ich war so schlecht, dass ich ausgelacht wurde). :-( Gegen 10 Uhr wurden wir dann aber gluecklicherweise erloest und durften ins Bett.
An unserem letzten Tag im Dschungel ging es nach dem Fruehstueck im stroemenden Regen (was sonst?!?) durch den Urwald Richtung Bushaltestelle, wo wir mit dem Bus zu unserem Ausgangspunkt fuer die Kanufahrt gefahren sind. Kurze Zeit spaeter ging es dann auch los. Das Kanu entpuppte sich als ueberaus wackelige Angelegenheit und ich hatte echt verdammten Bammel, dass wir mit Sack und Pack untergehen. Anna-Lena war aber so lieb und hat mir Haendchen gehalten, so dass ich die einstuendige Fahrt dennoch ganz gut ueberstanden habe. :-)
An unserem Ziel, dem Amazoonico, angekommen, wurden wir von einem hyperaktiven Schweizer durch die Anlage gefuehrt, der uns die einzelnen Tiere gezeigt hat und auch etwas von seinem Leben als Volontaer erzaehlt hat. Da ich auch dort haette arbeiten koennen, fand ich seine Berichte sehr interessant. Die Arbeit waere sicherlich sehr spannend gewesen, aber hinsichtlich meiner Spanischkenntnisse mehr als fatal. Dort gibt es zur Zeit mehr als 11 Volontaere und Deutsch ist mehr als ausreichend als Sprache vertreten. Ausserdem gibt es dort weder Strom, noch warmes Wasser, Telefon oder Internet. Vor dem Hintergrund war mein Volontariat an der Schule da doch wesentlich besser. :-) Meine Erwartungen von Amazoonico waren ziemlich gross gewesen und so war ich nach der Fuehrung doch etwas enttaeuscht, da ich mit mehr und groesseren Tieren gerechnet hat. Das Gelaende und das Projekt hat mir nichtdestotrotz sehr gut gefallen.
Nach unserer Tour durch die Wildtierauffangstation ging es dann mit dem Kanu wieder flussaufwaerts, wo wir in einem kleinen Ort einen Zwischenstop eingelegt haben um zu Mittag zu essen. Dort haben wir dann auch den ersten Schokoriegel seit mehreren Tagen erworben, der zwar absolut ueberteuert war, aber erhebliche Glueckhormone waehrend der restlichen Rueckfahrt im Kanu ausgeloest hat. :-D Nachdem wir wieder festen Boden unter den Fuessen hatten, haben wir uns in den naechten Bus nach Tena gesetzt. Hatten allerdings noch ein paar Minuten Zeit die dort freilebenden Affen beobachten zu koennen und uns darueber zu amuesieren, wie sie andere Touristen beklauen.
Wieder in Tena angekommen haben wir uns ein kleines Hostal gesucht, unsere Rucksaecke abgeladen und sind vor unserer Essenssuche noch ins Internet gegangen (von wo ich auch meinen ersten Teil geschrieben habe). In der Unterkunft konnten wir dann wieder ausgiebig duschen und bei elektischem Licht und anstaendigen Betten die Vorzuege der Zivilisation geniessen. :-)
Und damit bin ich am Ende meiner Dschungeltour angekommen. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick davon verschaffen, wie es im Urwald ist bzw. ich ihn erleben durfte. Bilder folgen bei Gelegenheit.
Ganz liebe Gruesse,
Kathrin