Montag, 25. Februar 2008

Wahllose Eindruecke

An dieser Stelle moechte ich mal wieder einige Eindruecke loswerden, die ich in den letzten paar Tagen und Wochen gemacht habe und die fuer den ein oder anderen vielleicht von Interesse sind.
Zwei Erlebnisse habe ich gleich kurz hintereinander gehabt und zwar als Albita und ich am Donnerstag ihren Sohn aus der Schule abgeholt haben. Diesmal waren wir viel zeitiger da als sonst, da wir die Grossmutter von Albitas Schuelerin fuer 11:30 bestellt hatten, damit sie puenklich um 12:00 da ist. :-) Wir hatten also genuegend Zeit um noch etliche Sachen in der Stadt zu erledigen. Unter anderem haben wir uns auf die Suche nach zwei Filmen fuer einen Videoabend gemacht. Laeden mit gebrannten DVDs gibt es hier wie Sand am Meer. Da die DVDs dort nur um die 1,50 kosten, lohnt es sich natuerlich nicht Originale auszuleihen, sondern man geht eben dort einkaufen (mit "man" meine ich selbstverstaendlich die breite Masse der Leute und nicht speziell mich). Nicht ganz legal – aber das scheint hier niemanden zu interessieren. Das Interessante an der Geschichte war aber, dass ich an einem dieser Staende gesehen habe, wie sich ein Polizist in aller Seelenruhe mit einem der Ladenbesitzer unterhalten hat. :-D Bei uns waere der Laden sofort hochgenommen und mit saemtlichen gebrannten DVDs beschlagnahmt wurden. Aber andere Laender, andere Sitten.
Die andere Erfahrung folgte praktisch fast auf Fuss. Wir haben Kevin ausserordentlich puenktlich von der Schule abgeholt. Mussten uns dabei erst mal Richtung Tuer durchkaempfen – und das nicht nur an anderen Schuelern und Eltern vorbei, sondern auch an Verkaeufern. Vor den Schulen, und damit strategisch ueberaus guenstig geparkt, stehen naemlich wahnsinnig viele Verkaeufer mit ihren kleinen Staenden. Die verkaufen so gut wie alles was das liebe Schuelerherz begehrt – also hauptsaechlich Suessigkeiten. :-) Ich muss sagen, dass ich als Schuelerin (und sogar jetzt noch) ueberaus anfaellig fuer diese Verkaufsstaende gewesen waere. Wann kann man sonst schon mal Zuckerwatte oder karamelisierte Sachen kaufen ausser auf der Kirmis? Habe auch aufgrund dieser Staende leider Gottes genuegend leckere Suessigkeiten entdeckt (zum Beispiel caca de perros – schmeckt sehr lecker, auch wenn es nicht so klingt), so dass ich entgegen meinen Erwartungen und Hoffnungen eher zu- als abgenommen habe – verflucht seien die Suessigkeiten (Leidiges Frauenthema. Kleiner Hinweis an die Maennerwelt: Ich moechte an dieser Stelle keine problemloesungsorientierten Vorschlaege wie „Dann iss das Zeug doch einfach nicht“ oder dergleichen hoeren!).
Ebenfalls am Donnerstag, allerdings vormittags, hatte ich eine nicht sehr angenehme Erfahrung mit zwei streunenden Koetern (ich moechte mich gleich jetzt bei allen Hundeliebhabern fuer die abwertende Bezeichnung dieser Tierart entschuldigen). Hatten am Donnerstag nur bis ca. 10 Uhr Unterricht, da die Lehrerinnen daraufhin an einer Schule eine Versammlung hatten, zu der ich aber nicht mit musste. Bin daraufhin ins Internetcafe gegangen. Auf dem Rueckweg zur Schule bin ich dann besagten zwei Koetern begegnet. Der eine, ein haesslicher Boxer, kam gleich zaehnefletschend auf mich zu. Und seitdem ich einmal fast von einem Hund attackiert wurde (bin der Attacke nur durch einen verzweifelten und bemitleidenswerten, weil mehr gewollten als gekonnten, Sprung auf eine kleine Mauer entkommen), habe ich ziemlichen Respekt vor diesen Tieren. Hab wirklich Schiss gehabt, dass die mich beissen und ich mich trotz Impfung mit Tollwut infiziere (darueber hinaus waeren zwei gegen einen ein unschoener Kampf geworden). Gott sei Dank haben sich die beiden dann allerdings in eine Seitenstrasse verzogen. Andere Leute waren naemlich nicht so zimperlich wie ich und haben Anstalten gemacht mit Steinen nach den Hunden zu werfen, damit sie sich verziehen – das hat Wirkung gezeigt. :-) Eine kleine sprachliche Verirrung meinerseits muss ich an dieser Stelle noch loswerden, wenn ich schon mal beim Thema bin. Kurz nach meinem Einzug haben Albita und ihr Sohn Luis mir erzaehlt, was es alles in der Gegend zu sehen gibt. Sie haben mir dann von einem „pastor alemán“ erzaehlt, der in der Gegend wohnt. Da kein Bezug zu Hunden bestand, bin ich natuerlich davon ausgegangen, dass es sich dabei um einen deutschen Pastor handelt, der in der Gegend lebt und in der Gemeide arbeitet. Mein Fehler wurde mir allerdings dann bewusst als der Pastor in der Erzaehlung immer merkwuerdigeres Verhalten an den Tag legte und anfing im Garten rumzuspringen und zu bellen. ;-) Mittlerweile weiss ich, dass es sich bei besagtem „pastor“ um einen Schaeferhund handelt, der jedes Mal einen furchtbaren Laerm verursacht, sobald man sich dem Zaun zu sehr naehert (also auf der Strasse vorbeilaeuft). Hab schon mehrere Male fast einen Herzkasper wegen diesem Vieh bekommen. Sowas angriffslustiges habe ich noch nie gesehen – koennte schwoeren, dass der blutunterlaufene Augen hat, wie der Hund in Cuyo (Stephen King – fuer all jene, die nicht ganz so der Trivialliteratur verfallen sind wie ich). :-D
Und die letzte Beobachtung die ich an dieser Stelle noch loswerden moechte, ist der Einbrecherschutz an den Haeusern bzw. genauergesagt drumherum. Die meisten Haeuser besitzen hier naemlich nicht nur hohe Mauern und Hunde um potentielle Einbrecher abzuschrecken, sondern zusaetlich Glasscherben in den Mauern. Diese werden beim Mauerbau oben in die Mauer mit eingebaut, so dass es unmoeglich ist ueber diese Mauer zu klettern ohne sich ernsthaft an den Glasscherben zu verletzen. Die Scherben bestehen je nach Einkommen der Familie entweder aus farbigen Glasresten von diversen Flaschen (bei einkommensschwaecheren Familien) oder, bei etwas wohlhabenderen Familien, aus Resten von Fensterglas (und damit einfarbig).
Abschliessend moechte ich noch gerne die vielen Fragen nach dem Wetter beantworten. Momentan regnet es hier fast jeden Tag, was meinen Versuchen die Waesche zu trocknen nicht wirklich entgegen kommt. Die Temperaturen liegen hier meist um die 15 Grad. Regenschirm ist bei dem Wetter also unabdingbar. Die Investition in eine Regenjacke hat sich daher also wahrlich gelohnt. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich „schon“ (nach knapp anderthalb Monaten) herausbekommen habe, dass die Kapuze groessenverstellbar ist! Eine wahre Meisterleistung, die mir jetzt immer freie Sicht bei Regenwetter beschert. :-D Von daher koennt ihr mich vermutlich genauso kaesig wie meiner meiner Abreise wieder in Empfang nehmen und braucht mich um das Wetter wahrlich nicht beneiden.

Und damit wuensche ich euch alles Liebe. Bis zum naechsten Eintrag,

eure Kathrin




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