Dienstag, 19. Februar 2008

Machachi

Dieses Wochenende war ich mit Albita in ihrem Heimatort. Wir konnten allerdings erst am Samstagnachmittag losfahren, da wir vormittags noch eine Minga in der Schule hatten. Bei der Minga, welche obligatorisch fuer die Eltern der Schueler ist, wurde am Schulhof der Schule weiter gearbeitet. Die ersten Eltern waren um 3 Uhr nachts (!!!) in der Schule um mit der Arbeit anfangen zu koennen (50 kg Saecke schleppen, Beton anmischen, betonieren und was weiss ich. Das nenne ich mal Einsatz!).
Beginn war offiziell fuer 7:30 Uhr angesetzt. Albita und ich kamen ca. eine halbe Stunde spaeter an und waren damit die ersten des Lehrerkollegiums – nicht einmal die Direktorin hatte sich blicken lassen. Die kam erst gegen 9 Uhr eingetrudelt und der Rest sogar noch spaeter (10 Uhr bzw. 10:30 Uhr). Albita und ich haben dann bis ca. 12 Uhr mitgeholfen und sind dann mit dem Bus nach Sangolquí zurueck, wo wir schnell Sachen gepackt haben und anschliessend nach Machachi gefahren sind. Dort angekommen habe ich dann ihre Familie kennengelernt (gross ist gar kein Ausdruck) und bin mit ihr und Kevin gegen spaeten Nachmittag etwas durch den Ort gebummelt. Daraufhin sind wir zu einer ihrer Cousinen gegangen, die in einem superschoen eingerichteten Haus wohnt (dunkle, geschmackvolle Holzmoebel vor gelb-orangfarbenen Waenden in Wischtechnik – kleiner Einschub fuer die weiblichen Leserinnen). Das Beste daran war, dass diese Cousine neben dem Haus noch eine Bar besitzt, die gleich nebenan lag. Dort haben wir dann auch den ganzen restlichen Abend zugebracht – war damit auch das erste Mal seit langem Abends wieder etwas laenger unterwegs. Wurde dort superlecker bekocht, habe lecker Cocktails getrunken, der Musik der Liveband gelauscht und mein Spanisch im Gespraech mit Albitas Verwandten angewendet (leider mehr schlecht als recht). Sind dann schliesslich gegen 1 Uhr Richtung Heimat aufgebrochen, wo ich totmuede ins Bett bin und vom Rest der Welt nichts mehr mitbekommen habe.
Am naechsten Morgen sind wir kurz nach halb Sieben aufgestanden um noch auf den Markt in Machachi gehen zu koennen bevor wir wieder nach Sangolquí zurueckfahren mussten. Auf dem Weg von der zweiten Etage ins Erdgeschoss habe ich auf der Aussentreppe erst mal einen gepflegten Abgang hingelegt und mit meinem Schrei (vor Schreck und vor allem Schmerz) wahrscheinlich das halbe Haus geweckt. War mal ein Wecker der ganz anderen Art! ;-) (Ich sehe jetzt schon einen bestimmten Teil meiner Familie vor mir (will an dieser Stelle keine Namen nennen), der vor lauter Schadenfreude und Lachen schon fast nach der Sauerstoffflasche verlangt). Hab mir aber nicht viel getan, da meine Rueckseite gut gepolstert ist und so nur einen blauen Ellbogen davongetragen habe (falls das jemanden interessiert).
Nach dem Fruehstueck ging es dann auf den Markt in Machachi. Der ist wahrlich gross und es gab dort alles an Obst und Gemuese was das liebe Herz begehrt. Etliche der Fruechte habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, so dass wir erst mal fleissig eingekauft haben, damit ich die Fruechte probieren kann. Der Einkauf war uebrigens spottbillig – so guenstig gesund leben, kann man bei uns nicht.
Habe mich am Nachmittag dann mit Anna-Lena in Sangolquí getroffen, wo wir bei Kaffee und Kuchen unsere Reisezeit in Ecuador geplant haben. Wir haben ca. 4 Wochen Zeit um Land und Leute zu erkunden und werden fast alle Bereich ausser die noerdliche Kueste abgrasen. Die ausgekluegelte Reiseroute reiche ich nach sobald sie entgueltig feststeht, damit ihr nachvollziehen koennt, wo ich mich gerade rumtreibe. Eure Geburtstagsgruesse koennt ihr uebrigens nach dieser vorlaeufigen Reiseroute zwar nicht in die Wueste, aber immerhin in den Regenwald schicken. :-D
Hoffe ihr seid alle gesund und munter.
Liebe Gruesse und bis bald,
eure Kathrin






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