Sonntag, 6. Januar 2008

Ausflug nach Otavalo

Mein letzter Eintrag ist zwar noch gar nicht so lange her, aber ich habe trotzdem viel zu berichten. Gestern habe ich einen Auflug mit der Schule unter anderem nach Otavalo gemacht. Da die Abfahrt fuer 7 Uhr angesetzt war, musste ich mich schon 5:45 Uhr aus dem Bett quaelen. Die Reisegruppe bestand aus vier Deutschen (Julia, Nina, Renate und Hajo), zwei Lehrerinnen und einem Busfahrer.
Zunaechst ging es zur Mitad del Mundo, zu einer der Stellen, an denen der Aequator durchlaeuft. Vor Ort fuehrten wir zwei Experimente durch. Zum einen haben wir ein normales Ei dazu gebracht von alleine stehen zu bleiben. Jetzt werdet ihr euch sagen: Na und, kann ich auch! Allerdings blieb bei unserem Versuch das Ei absolut unbeschaedigt und stand tatsaechlich auf der Spitze. Zum anderen haben wir unsere motorischen Faehigkeiten unter Beweis stellen wollen, woran wir alle klaeglich gescheitert sind. Dazu muss man die Arme von sich strecken, die Daumen nach oben drehen, die Augen zu machen und einfach genau auf der Aequatorlinie geradeaus laufen. Klingt furchtbar leicht, ist es aber nicht. Wir sahen bei unseren Versuchen alle so aus, als haetten wir zu viel Alkohol intus gehabt. Von geradeaus laufen, kann nicht die Rede gewesen sein. :-) Ich habe mir im Nachhinein sagen lassen, dass man an dieser Stelle auch genau 1 kg leichter sein soll - ich habe allerdings nichts davon gemerkt.
Nach diesen Experimenten ging es dann nach Cayambe in eine kleine Fabrik, in der Bizcochos hergestellt werden. Das sind kleine Teigstueckchen, die im Ofen gebacken werden. Von der Konsistenz des fertigen Teiges erinnern sie etwas an Blaetterteig und schmecken tun sie wie... (mir faellt nichts Vergleichbares ein).
Danach ging es zu der Laguna de San Pablo, von der sich uns ein fantastischer Anblick bot. Dort hatten wir auch die Gelegenheit einem Einheimischen beim Weben mit einem alten Webstuhl zuzusehen. Was mir dabei besonders gut gefallen hat, waren die froehlichen Farben, die die Ecuadorianer sehr gerne benutzen.
Anschliessend ging es zum Mercado de Ponchos de Otavalo. Ausser Ponchos konnte man dort aber auch viele andere Sachen kaufen. Der Markt war sehr gross und ueberaus farbenfroh gestaltet. An jeder Ecke gab es andere interessante Kleinigkeiten, die man kaufen konnte. Ich habe mich allerdings nicht dazu durchringen koennen etwas mitzunehmen, da ich die richtigen Preise nicht kannte und des Handelns im Spanischen auch noch nicht maechtig bin. Lusmil (meine Lehrerin) erklaerte mir dann etwas spaeter auch, dass man von den Preisen in der Regel die Haelfte abziehen kann und dies als Verhandlungsgrundlage nutzen sollte.
Daraufhin ging es zu der Cascada de Peguche - einem Wasserfall. Dort sind wir auf eine Gruppe von Leuten getroffen, die den Wasserfall mit Seilen runtergeklettert sind - eine ueberaus nasse und rutschige Angelegenheit. Fuer mich waere das absolut nichts gewesen - haette viel zu viel Bammel gehabt.
Nach dem Wasserfall fuehrte uns unser naechster Weg nach Cotacachi, wo mir was zu Mittag assen. Die Vorspeise war eine Suppe, die ganz gut geschmeckt hat. Als Hauptgericht gab es Reis mit fritiertem Huehnchen (lecker) und panierte und fritierte Bananen (nicht lecker). Letzteres erinnerte ein wenig an kalte Kartoffeln, die nicht genuegend gewuerzt waren und einfach eklig schmeckten. Nach dem Mittagessen ging es dann in den Ort rein. Dieser ist nicht umsonst fuer seine Lederwaren beruehmt. Es gab dort ueberaus schoene Schuhe (vor allem Stiefel), Handtaschen und Jacken, die fuer unsere Verhaeltnisse auch durchaus erschwinglich waren.
Der letzte Stop auf unserem Trip war die Laguna de Cuicocha. Diese Lagune befindet sich in einem alten Vulkankrater, was man schoen an der schwefeligen Faerbung der Gesteine erkennen konnte. Wir machten dann eine kleine Bootsfahrt, die zwar sehr schoen, aber auch sehr windig war und meiner Erkaeltung vermutlich den Rest gab.
Auf der Rueckfahrt nach Quito, die ca. 2 Stunden dauerte, habe ich mehr als nur gefroren. Mein erster Weg fuehrte mich dann folglich auch gleich in die Apotheke, wo ich tatsaechlich nur drei Tabletten und nicht gleich die ganze Packung kaufen konnte. Gegen 9 Uhr lag ich dann fix und fertig im Bett und habe bis heute morgen sage und schreibe 11-12 Stunden geschlafen.
Heute geht es mir zwar schon wieder etwas besser, aber das Fieber hat mich immer noch leicht im Griff. Mein heutiger Tag wird demzufolge ueberwiegend mit Buechern im Bett zugebracht werden. :-)
Ich hoffe ihr seid gesund und munter und werdet nicht von Grippe und sonstigen Leiden gequaelt.
Hasta luego,
eure Kathrin






1 Kommentar:

Sasch hat gesagt…

Liest sich, als ob ich Dir keinen Mist vermittelt hab :-)

Grüße aus Dresden

Sascha
www.aprendeespanol.eu